Gut gerüstet
Mobiles Hochwasser-Schutzsystem für Buisdorf in Betrieb genommen
Buisdorf - Jetzt darf der Wolfsbach bei Sankt Augustin schon mal einige Meter
steigen, bevor es ernst wird. Denn im Bereich der
Autobahnunterführung der A3 „Im alten Keller“ sorgt zukünftig
ein mobiles Hochwasserschutzsystem in Buisdorf für Sicherheit vor
steigenden Fluten. Bei einem Ortstermin wurde das mobile Schutzsystem
von Vertretern des Wasserverbandes Rhein-Sieg-Kreis an die Stadt Sankt
Augustin übergeben und von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs zur
Demonstration aufgebaut. Die Geschäftsführerin des Wasserverbandes
Monika Noethen dankte allen am Bau Beteiligten und Rainer Gleß,
Verbandsvorsteher und Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin,
betonte: „Was unter dem Strich zählt ist der Schutz der
Bevölkerung“. Notwendig geworden war das Schutzsystem, weil das
Hochwasser des Wolfsbachs nicht mehr wie bisher über das
Hochwasserpumpwerk der Stadt Hennef bewältigt werden kann, erklärte
Noethen. So stünden die erforderlichen Pumpkapazitäten aufgrund der
städtebaulichen Entwicklung in der Nachbargemeinde inzwischen nicht
mehr zur Verfügung. „Das Gebiet rechts der Sieg mit Buisdorf und
Stoßdorf ist als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen“, erklärte
Noethen. „Das hat restriktive Auflagen der Wasserbehörde zur Folge.
Wir hoffen, dass die Bezirksregierung dieses mobile Schutzsystem
anerkennt“. Die Ortslage Buisdorf ist aufgrund topografischer
Gegebenheiten bei bestimmten Wasserständen der Sieg in Kombination
mit erhöhten Abflüssen im Wolfsbach hochwassergefährdet. Ohne
technischen Hochwasserschutz könnte Wasser aus dem Einzugsgebiet des
Wolfsbaches, welches bei Hochwasserführung der Sieg zurückgestaut
wird, über die landwirtschaftlich genutzten Flächen und das
Unterführungsbauwerk nach Buisdorf einströmen. Als gute
Übergangslösung bis zum endgültigen Bau eines stationären
Schutzbauwerks wird deshalb das mobile Hochwasserschutzsystem gesehen,
das im Bedarfsfall rasch aufgebaut wird. „Damit können wir flexibel
reagieren“, so Gleß. Das System besteht aus einer fest
installierten Mittelstütze auf einem als „Torsionsbalken“
errichteten Fundament, flankiert von jeweils 13 Dammbalken. Damit im
Einsatzfall ein reibungsloser Einbau der Balken auf beiden Seiten
gewährleistet ist, war eine besonders exakte Maßhaltigkeit
unverzichtbar, erklärte Ellen Gnaudschun vom Wasserverband. „Ich
bin ein bisschen traurig, dass dies System nur ein Provisorium ist,
weil es so schön ist“, stellte Gaudschun fest. Im Rahmen der
Sanierung der Autobahn 3 soll voraussichtlich 2022 die alte
Unterführung komplett abgerissen und an gleicher Stelle ein neuer Bau
errichtet werden, in dem der Wasserverband ein stationäres
Hochwasserschutztor fest installieren wird, das das mobile System
ersetzt. Bis dahin fließt aber noch viel Wasser die Sieg herab.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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