Nicht einfach, aber machbar
Sieben AEG-Teams nehmen am RoboCup Junior teil
Niederpleis - „Ich fand das früher schon total cool, weil ich mich für Technik
interessiere". Nina Auweiler besucht die 8. Klasse am
Albert-Einstein-Gymnasium und macht bei der Robotik-AG mit. Für
Mädchen schwierig bei ganz vielen Jungen? „So lange man eine
Teamkameradin findet, ist es okay". Diese hat Nina Auweiler mit
Magdalena Escherich gefunden. Die beiden Mädchen starten mit ihrem
Roboter kommendes Wochenende beim RoboCup-Qualifikationsturnier in der
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Sie sind eins von insgesamt sieben Teams,
die die AG dieses Jahr stellt.
Lehrerin Ilse Schmitz bereitet die Kinder darauf vor, denn während
des Turniers herrschen andere Regeln: „Wir dürfen den Kindern nicht
helfen". Die meisten seien jedoch ziemlich erfahren und schon öfter
dabei gewesen. Einen Probe-Wettbewerb gab es vor ein paar Wochen im
Deutschen Museum. „Die Jüngeren tun sich schon schwer". Die
Herausforderung, im Getümmel klar zu kommen, sei sehr groß. Die
älteren Schüler aus der Oberstufe sind bereits seit der 5. Klasse
dabei und haben schon viele Misserfolge einstecken müssen, aber auch
einige Erfolge feiern können.
„Es wird nicht so einfach", schätzen die Vier ihre aktuelle
Konkurrenz ein. Lars, Marc, Nils und Felix haben ihren Roboter erst
virtuell entwickelt, später die Platten mit einem 3D-Drucker gedruckt
und sind immer noch dabei, den Roboter zu optimieren. So kurz vor dem
Wettbewerb experimentieren sie allerdings nicht mehr viel. Sie starten
in der Kategorie „Rescue Maze".
Der Roboter durchfährt ein Labyrinth mit mehreren Räumen, die über
Rampen verbunden sind. Wärmesensoren sollen die so genannten Opfer
erkennen, die überall verteilt sind. Diese Aufgaben stellen sich in
der heutigen Forschung vor allem Such- und Rettungsrobotern.
Unterstützt werden die Schüler aber nicht nur von ihrer Lehrerin,
sondern auch von Ferdinand Hommes. Der pensionierte Informatiker
erklärt ihnen, worauf es bei der Programmierung ankommt. Anfänger
üben meist mit der grafischen Programmiersprache an ihrem Lego
Mindstorms Roboter, Fortgeschrittene nutzen direkt die textbasierte
Programmiersprache und bauen selbst. Den 3D-Drucker kaufte Hommes sich
privat, wovon die Schüler für den Wettbewerb ebenfalls profitierten.
Sein ehrenamtliches Engagement kommentiert Ilse Schmitz als „echten
Gewinn".
Dabei sind die Schüler selbst auch alle mit Herz und Seele dabei. Das
Team mit Robin (13), Mustafa (13), Max (14) und Neil (14) suchte sich
für seinen Robotermotor einen Sponsor. Das Unternehmen Maxon spendete
dazu 1.000 Euro. Der Motor ist demnach eine Sonderanfertigung und der
Roboter kein Fertigbausatz. „Wir sind das einzige Team, was mit
dieser Technik antritt", sagt Mustafa.
Die meisten würden mit LEGO-Robotern arbeiten, da seien Motoren und
weitere Teile vorgefertigt. „Wir haben selbst improvisiert",
bestätigt Neil. In der Kategorie „Rescue Line" soll sich ihr
Roboter behaupten. Dazu muss er einer schwarzen Linie folgen,
Hindernisse umfahren und über eine Rampe einen weißen Raum mit
Metallkugeln erreichen. Ziel ist dann, die Kugeln in eine schwarz
markierte Ecke zu bringen. Normalerweise müsste er das schaffen,
hoffen die vier Jungen, denn sie verfolgen ein Ziel: „Wir wollen
alle zusammen nach Magdeburg". Dort treten sie dann beim Finale an und
kämpfen um den Meistertitel
RoboCup Junior - das regionale Qualifikationsturnier ist am Samstag
und Sonntag, 18./19. Februar, in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg,
Grantham-Allee 20 in Sankt Augustin. Die Wettkämpfe am Samstag dauern
von 12 bis 18 Uhr, am Sonntag von 9.30 bis 14 Uhr mit anschließender
Siegerehrung. Der internationale Nachwuchswettbewerb RoboCup Junior
ist offen für Schüler im Alter von zehn bis 19 Jahren. In sechs
regionalen Qualifikationsturnieren werden die deutschen
RoboCup-Junior-Teams ermittelt, die am Finale der 17. Deutschen
RoboCup Junior Meisterschaft in Magdeburg teilnehmen. Die Jugendlichen
starten in den Ligen On Stage, Rescue und Soccer.
- Monika Zierden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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