Schulsanitätsdienst in der Gesamtschule
Anderen Schülern helfen

Unter Leitung von Schulsozialarbeiter Matthias Ennenbach (r.) wird der Notfall geprobt. | Foto: Woiciech
  • Unter Leitung von Schulsozialarbeiter Matthias Ennenbach (r.) wird der Notfall geprobt.
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Siegburg - Seit rund 15 Jahren existiert ein Schulsanitätsdienst am Schulzentrum
Neuenhof. Mitte letzten Jahres ging an der Gesamtschule Siegburg
ebenfalls eine engagierte Truppe an den Start, die in den Pausen für
die Erste Hilfe bereitsteht. „Wir haben hier eine gut
funktionierendes Sanitätszimmer“, so Schulsozialarbeiter Matthias
Ennenbach. Er ist verantwortlich für die jungen Sanitäter und deren
Unterweisung.

Ab dem achten Schuljahr haben die Jugendlichen die Möglichkeit, im
Ergänzungsangebot zum Beispiel den Schulsanitätsdienst oder die
Streitschlichtung als Kursalternative zu wählen. Für viele ist die
Hauptmotivation, anderen Menschen zu helfen. Im Moment sind über 30
Schüler im Dienst, rund 20 befinden sich in der Ausbildung. Einmal
die Woche wird in einer Doppelstunde das „Handwerkszeug“ erlernt.
So schafft der Nachwuchs nicht nur den „Erste-Hilfe-Schein“,
sondern trainiert zudem das richtige Verhalten in einem Notfall.

„Sanis“ wissen, was zu tun ist

„Anschauen, Ansprechen, Anfassen“ ist die Devise, falls jemand auf
dem Schulhof zusammenbricht. Ist er nicht ansprechbar, wird umgehend
ein Notruf abgesetzt, der die übrigen „Diensthabenden“ und den
Sozialarbeiter informiert. Von der stabilen Seitenlage, über
Herzdruckmassage, bis zur korrekten Bedienung des automatisierten
externen Defibrillator (AED) wissen die „Sanis“ genau, was zu tun
ist. Doch so spektakulär wird es eigentlich nie. Oftmals rücken die
Schüler mit kleineren Blessuren in den besetzten Sanitätsraum an,
oder klagen über Übelkeit und Bauchschmerzen. Auch hier erkennt das
geschulte Auge, ob wirklich eine Krankheit vorliegt.

Die Stimmung in dem Team ist hervorragend. Alle verstehen sich gut und
die Arbeit bereitet Spaß. Dass die Jungs und Mädchen bei Schul- und
Sportfesten eventuell an Wochenenden zum Einsatz kommen, macht ihnen
nichts aus. Einige kennen das ohnehin aus ihrer Freizeit, da sie sich
anderweitig noch ehrenamtlich engagieren, sei es bei der
„Jugendfeuerwehr“, der „Deutschen Lebensrettungsgesellschaft“
oder beim „Jugendrotkreuz“.

Kooperation mit DRK

Kürzlich vertiefte das „Deutsche Rote Kreuz“ die Zusammenarbeit
mit der Gesamtschule durch einen Kooperationsvertrag und rennt damit
offene Türen ein. Denn den Jugendlichen ist die „Übernahme
sozialer Verantwortung“ längst bewusst, genauso wie das soziale
Engagement und die Zuverlässigkeit wichtige Schlüsselqualifikationen
für den Arbeitsmarkt sind. Die Chancen für viele Berufe steigen
durch den Erwerb eines „Erste-Hilfe-Scheins“ und die Ausbildung
zum Schulsanitäter. Natürlich wird diese Tätigkeit auf dem Zeugnis
positiv vermerkt.

Die Kooperation mit dem DRK stellt darüber hinaus einen
Ansprechpartner für die Jugendlichen, wenn sie sich außerhalb der
Schule zusätzlich „ehrenamtlich“ engagieren möchten, zum
Beispiel bei Jugendschutzpartys oder anderen Kulturveranstaltungen.
Dass die Schulsanitäter an der Gesamtschule sehr pfiffig und auf
Draht sind, bewiesen sie erst kürzlich, als sie aus dem Stegreif
heraus den zweiten Platz beim DRK-Wettbewerb für
Schulsanitätsdienste im Rhein-Sieg-Kreis belegten. Das war eindeutig
eine Bestätigung des Wissens und der Teamzusammengehörigkeit, sowie
obendrein ein Beweis, dass Gesamtschüler in den Händen ihrer
Sanitäter gut aufgehoben sind.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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