Gegen Diskiriminierung
Anno-Gymnasium setzt deutliches Signal
Siegburg - In einem denkwürdigen und sehr bewegenden Festakt erhielt das
Anno-Gymnasium die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus, Schule mit
Courage“ verliehen und gehört nun offiziell zu einem Netzwerk von
knapp 600 Schulen in Nordrhein-Westfalen, die sich offen und aktiv
gegen Diskriminierung wendet.
Landeskoordinatorin Renate Bonow übergab die Urkunde und das Schild
an die Schülervertretung und den Schulleiter Sebastian Kaas, im
Beisein von Wolfgang Overath, der hierfür die Patenschaft übernommen
hatte. „Ich sitze mit euch in einem Boot. Ihr habt ein deutliches
Signal innerhalb der Schule und der Stadt Siegburg gesetzt“, wendete
er sich an die Jugendlichen.
Um diese Auszeichnung zu erhalten, mussten mindestens 70 Prozent der
Gymnasiasten, Lehrer und Mitarbeiter eine Selbstverpflichtung
unterschreiben, die besagt, dass man sich für nachhaltige Projekte
gegen Rassismus an der Schule einsetzen wird und sich bei Gewalt,
diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen dagegen stellt.
„Am Ende habt ihr mehr als 84 Prozent der Schulgemeinschaft,
Mitschüler und alle am Schulleben Beteiligten überzeugt. Wichtig war
euch vor allem eines: dass es euch nicht darum ging, den Briefkopf
eurer Schule zu erweitern, sondern dass ihr dem Anspruch an euch
selbst gerecht werdet und euch an euren Worten auch messen lassen
wollt. Ich bin nicht nur sehr stolz auf euch und euren Einsatz,
sondern verspreche außerdem, dass ich als Schulleiter mein
Möglichstes tun werde, um gemeinsam mit euch, für Toleranz und
Miteinander, gegen Rassismus und Diskriminierung, Courage zu
zeigen“, äußerte Schulleiter Sebastian Kaas.
Auch Bürgermeister Franz Huhn erinnerte an die Geschichte des neunten
November. „Die Reichsprogromnacht 1938 etablierte einen unsäglichen
Terrorstaat. Es ist kein Zufall, dass ihr am heutigen Tage mit der
Schulgemeinschaft aufsteht und euch gegen Diskriminierung bekennt.“
Für das Anno-Gymnasium wird die Umsetzung kein Problem darstellen,
denn schon lange gibt es regelmäßig Fahrten zu Gedenkstätten wie
Dachau, sowie Aktionen für die Indienhilfe oder Zeitzeugengespräche.
Nach der Verleihung berührte Anita Lasker-Wallfisch die Herzen der
Schüler besonders. Die „Cellistin von Auschwitz“ reiste auf
Initiative des Diözesankatholikenrates des Erzbistums Köln in die
Kreisstadt und ließ in ihrer ergreifenden Erzählung unter anderem
die erschreckenden Erlebnisse im Konzentrationslager lebendig werden.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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