"Siegburg sagt Nein"
Applaus gegen Ungerechtigkeiten

Für die letzte Einstellung versammelten sich viele Teilnehmer am Anno-Gymnasium, um mit Mund-Nase-Schutz und ausreichendem Sicherheitsabstand zu applaudieren. | Foto: Woiciech
  • Für die letzte Einstellung versammelten sich viele Teilnehmer am Anno-Gymnasium, um mit Mund-Nase-Schutz und ausreichendem Sicherheitsabstand zu applaudieren.
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Siegburg - Anti-Diskriminierungs-Projekt „Siegburg sagt Nein“ ist
fertiggestellt

„Wir brauchen mindestens 30 bis 35 Sekunden Applaus“, gab Peter
Selbach vor dem Anno-Gymnasium den Ton an. Hier fand der letzte
Drehtag für das Projekt „Siegburg sagt Nein“ statt, das der
Lohmarer innerhalb von rund acht Wochen in der Kreisstadt umsetzte.

Insgesamt beteiligten sich 95 Bürger bei der Aktion, um ein Zeichen
zu setzen gegen Rassismus, Hass, Gewalt, Sexismus und Diskriminierung.
„Ich habe hier sehr viele nette Menschen kennengelernt“, erzählte
der Grafik-Designer. Nicht nur die hiesige Prominenz, von Wolfgang
Overath über Markus Maria Profitlich bis zu der beliebten Band
Hausmarke, sagten sofort zu, sondern auch Politiker, Gastronomen,
Einzelhändler, Schüler, Lehrer und ganz normale Leute.

Den Mittelpunkt des Vorhabens bildete die Live-Version des Liedes
„Sage Nein“ von Konstantin Wecker, das als Fundament für das
Video diente. Alle, die dabei sein wollten, bekamen nach der Anmeldung
einen Termin zum Videodreh, plus einer Textzeile, zu der man
anschließend synchron zur Musik nur die Lippen bewegen musste.

Im letzten Jahr wurde das Projekt unter dem Titel „Lohmar sagt
Nein“ mit über 100 Personen in der Nachbarstadt erfolgreich
verwirklicht. Warum sollte das nicht auch in Siegburg funktionieren?
Nach rund zehn Drehtagen waren alle Einstellungen im Kasten.

Zum großen Finale traf man sich nun auf dem Schulhof an der
Zeithstraße, natürlich mit Maske und Sicherheitsabstand. Diesmal
brauchte Peter Selbach keine Musik einzuspielen. Er bedankte sich
einfach bei den Leuten, die ihn unterstützten, worauf die Menge mit
tosendem Beifall reagierte. Für die beiden Kameramänner, die durch
die Reihen gingen und noch mit einigen Großaufnahmen punkten konnten,
war das die perfekte Inszenierung.

So gelang mit dem vorhandenen Material ein beeindruckendes Video, das
ab sofort im Internet auf der Seite
www.siegburg-sagt-nein.com
zu sehen ist. Auf das Ergebnis kann die Siegmetropole zweifelsfrei
stolz sein – denn die Botschaft, wie vielseitig, bunt und tolerant
die Menschen Siegburgs sind und sich nicht mit Ungerechtigkeiten, wie
Rassismus, Sexismus oder Diskriminierung abfinden, strahlt auf diesem
Weg weit über die Grenzen hinaus.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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