Bürgermeister würdigte vier Ehrenamtler
Ausgezeichnete Ehrenamtler
Siegburg - Würdigungen zum „Tag des Ehrenamts“
„Ich betone es immer wieder gerne: die wahren Helden unserer Nation
sind die Ehrenamtler“, äußerte Bürgermeister Franz Huhn im
Rathaus. Zum „Tag des Ehrenamtes“ würdigt die Stadt Siegburg
jährlich Bürger, die sich mit ihrem freiwilligen sozialen Engagement
für andere Menschen einsetzen.
In diesem Jahr standen Projekte mit Schwerpunkt „Kinder &
Jugendliche“ im Fokus.
„Das Dankeschön ist symbolisch, stellvertretend für alle“,
fügte Franz Huhn hinzu.
Unter den zu Ehrenden, die ins Rathaus eingeladen waren, befand sich
Hermann Billerbeck, der schon seit 40 Jahren in der Jugendarbeit
tätig ist. Zunächst hat er an der offenen Ganztagsschule gearbeitet,
bevor er 2009 Patengroßvater wurde. Das Projekt der Freiwilligen
Agentur der Diakonie Rhein-Sieg führt unterschiedliche Generationen
zusammen und begleitet die Familien. Parallel dazu erhalten die
Senioren Gelegenheit, Zeit mit Kindern zu verbringen und ihr Wissen
weiterzugeben. Hermann Billerbeck dokumentierte seine Erlebnisse in
dem Fotobuch „Mit Opa Hermann unterwegs“. „Das soll ein Antrieb
für andere sein“, ergänzte er. Ingrid Becker engagiert sich
ebenfalls für die Freiwilligen Agentur. Nachdem sie mit ihrem
damaligen Hund Besuche im Altenheim durchführte, stieg sie später
bei „PfAu – Paten für Ausbildung“ ein. Dieses Projekt besteht
seit 2006 und hilft jungen Menschen bei der Orientierung am
Arbeitsmarkt. Ingrid Becker hat inzwischen die 3. Patenschaft
übernommen. „Ich unterstütze derzeit ein türkisches Mädchen, das
viel Elan besitzt. Sie durfte bereits zwei Praktika beim
Rhein-Sieg-Kreis absolvieren.“ Die Patin, die selbst beruflich aus
der Erwachsenenbildung kommt, sucht mit ihrem Schützling nicht nur
die richtige Praktikumsstelle aus und übt das korrekte Verfassen von
Lebensläufen und Anschreiben, vielmehr simuliert sie mit ihr
Bewerbungsgespräche und Telefonanrufe. Fabian Delcroix ist mit 27
Jahren wohl der jüngste unter den Würdenträgern. Tätig ist er seit
2012 mit vielen Projekten und Maßnahmen in der offenen Kinder- und
Jugendarbeit im Kulturcafé der evangelischen Kirche an Sieg und
Rhein. Von 2015 an entlastet er auch die Pädagogen am Standort
Ringstraße. „Ich mache regelmäßig den Thekendienst und bin
ständig präsent.“ Größenteils ist er zu den Öffnungszeiten,
etwa 40 bis 50 Stunden in der Woche, vor Ort und übernimmt
zusätzlich handwerkliche Arbeiten. „Ich gehöre quasi zum
Inventar.“ Er erzählt, dass das Kulturcafé ihn in schweren Zeiten
unterstützt hat und mit einem bezahlten Praktikum eine Chance gab.
Nun hilft er selbst, so gut er kann. Der letzte in der Runde ist Hans
Hüngsberg, Gründer der Jugendbehindertenhilfe Siegburg/Rhein-Sieg
(JBH). Schon 1985 engagierte er sich mit seinem Freund Hermann Parsch
bei verschiedenen Aktionen für Senioren. Nach einem einschneidenden
Erlebnis im Dr. Ehmann-Kinderheim hob er 1987 die JBH aus der Taufe.
2012 realisierte er gemeinsam mit dem damaligen Vorsitzenden des
Siegburger Turnvereins, Heinz Sieberz, eine Kooperation, die in dem
Inklusionsprojekt „Ball Kids“ gipfelte. Hier werden behinderte
Kinder an den Ballsport herangeführt und so gefördert, dass sie
später in einem normalen Verein den Einstieg finden. 2014 wurde eine
zweite Gruppe in Siegburg-Stallberg eröffnet und 2016 fand die Idee
eine Fortsetzung in der inklusiven Gruppe „Tanz-Bärchen“.
Alle Ehrenamtler erhielten, aus den Händen von Birgit Binte-Wingen,
Leiterin der Freiwilligen Agentur, die „Ehrenamtskarte NRW“ als
Präsent, mit der man im gesamten Land Vergünstigungen beim Einkauf
oder bei kulturellen Angeboten bekommt.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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