60 Jahre Malteser Hilfsdienst
„Besondere Momente“

Diese „Malteser“ wurden aufgrund ihres großen Engagements in der Flüchtlingshilfe ausgezeichnet. | Foto: Woiciech
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Siegburg - Mit einem großen Aktionstag beging der Malteser Hilfsdienst auf
seinem Gelände den 60. Geburtstag. „Es ist eine besondere Freude,
selbst zu feiern und nicht für andere Feiern parat zu stehen“, so
Bürgermeister Franz Huhn.

Nach einer heiligen Messe, die von Pfarrer Thomas Jablonka zelebriert
wurde, gab der Stadtbeauftragte Jeff Reichel einen kleinen Rückblick
auf die Geschichte des Vereins. Höhepunkt war allerdings die Ehrung
von zwölf Mitgliedern, die sich durch ihren Einsatz in der
Flüchtlingshilfe ausgezeichnet hatten. Sie bekamen neben einer
Urkunde außerdem die Medaille des Malteser-Ritterordens aus den
Händen des stellvertretenden Diözesanleiters Dr. Andreas Archut und
dem Diözesangeschäftsführer Martin Rösler. „Es ist wichtig und
sinnvoll, diese Strukturen aufzubauen und das geht nur mit dem
Ehrenamt“, erklärte Dr. Andreas Archut.

Auch wenn der Verein rund 500 Mitglieder zählt, sind es rund 35
Aktive, denen man bei den Einsätzen auf den Straßen begegnet - bei
der Ankunft der Flüchtlinge, der Katastrophe der Love Parade oder bei
alltäglichen Notfällen. Thomas Mohr ist einer von ihnen und seit
1997 bei den Maltesern. „Meine Motivation war mir nicht so bewusst,
es war eher der Umgang mit Gleichaltrigen. Wir lernten anderen
beizustehen und übten Erste Hilfe auf spielerische Weise. Das machte
dann schon Lust weiterzumachen.“

Der heutige Gruppenführer und Rettungsassistent absolvierte mit 14
Jahren die erste Ausbildung im Katastrophenschutz und wurde mit 18
Rettungssanitäter. Natürlich gibt es auch Schattenseiten im Dienst.
„Wir werden zu Suiziden gerufen - das verdaut man nicht so leicht.
Am schlimmsten ist es jedoch, wenn Kinder betroffen sind.“ Das
Ehrenamt hat obendrein so manche Nachteile: „Man verzichtet im
privaten Bereich oft auf Freizeit. Auch die Arbeitgeber sind in der
Regel tolerant und machen mit.“ Doch gibt die Tätigkeit bei den
Maltesern Thomas Mohr viel zurück. „Ein besonderer Moment war es
2015 bei den Flüchtlingen in Siegburg. Wenn ein Dankeschön oder ein
Lächeln von Betroffenen kommt, ist es eine Ermutigung,
dabeizubleiben“, so der 30-Jährige.

„Dazu gehört noch die Kameradschaft untereinander. Es haben sich
Freundschaften entwickelt, wo jeder jeden gerne unterstützt. Vieles
wird privat gemeinsam unternommen.“ Sollte sich jemand für ein
Ehrenamt bei den Maltesern interessieren, dem hält Thomas Mohr einen
guten Grund parat: „Es ist toll, Teil der Gemeinschaft zu werden und
das Gefühl zu spüren, wie schön es ist, anderen zu helfen.“

- Dirk Woiciech

Diese „Malteser“ wurden aufgrund ihres großen Engagements in der Flüchtlingshilfe ausgezeichnet. | Foto: Woiciech
Martin Rösler und Dr. Andreas Archut übergeben Jeff Reichel (v.l.) eine finanzielle Zuwendung von 600 Euro. | Foto: Woiciech
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