Intensive, interessante und positive 100 Tage
Bürgermeister Rosemann im Interview
Siegburg - Stefan Rosemann ist nun seit mehr als 100 Tagen erster Bürger der
Stadt. Aus diesem Anlass nahm er sich für das EXTRA-BLATT gerne die
Zeit, um einige Fragen zu seinem Start zu beantworten. Er gab einen
kleinen Rückblick auf die anfänglichen Amtshandlungen und äußerte
sich auch zur aktuellen Pandemie-Lage.
Herr Rosemann, Ihre ersten 100 Tage im Amt sind aktuell längst
vorbei. Können Sie mit einem Satz ein kurzes Fazit geben?Es waren
intensive, interessante und überwiegend positive einhundert Tage. Die
Mitarbeitenden sind vom ersten Moment an durchweg offen gewesen für
eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. Das hat vieles leicht
gemacht.
Welche Aufgaben mussten Sie schon bewältigen?Es haben bereits drei
Ratssitzungen und etliche Ausschüsse getagt, aber zahlreiche wurden
ebenso verschoben. Den ersten Haushalt in meiner Amtszeit konnten wir
erfolgreich verabschieden, was unter Corona-Bedingungen ein enormer
Kraftakt war.
Was stellte dabei die größte Herausforderung dar?Der Haushalt weist
über alle Jahre der Finanzplanung Defizite aus, und das trotz des
Herausrechnens der coronabedingten Kosten. Es kommt zurzeit einiges
zusammen, was in den letzten Jahren beschlossen wurde: Sanierung des
Rathauses sowie des Schulzentrums Neuenhof, das
Stadtentwicklungskonzept ISEK, das Michaelsbergkonzept, neue
Feuerwehrfahrzeuge, Neubau der Doppelturnhalle Alleestraße,
Straßensanierungen und vieles mehr. Unter diesen Bedingungen einen
Haushalt aufzustellen ist nicht leicht.
Haben Sie schon einen ersten großen Erfolg erzielt oder etwas
erreicht, was Sie sich vorgenommen hatten?Ich hatte mir vorgenommen,
möglichst schnell anzukommen und ein konstruktives Verhältnis zum
Verwaltungsteam aufzubauen. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen.
Dabei hat sicherlich geholfen, dass ich bei den Gesprächen und
Beratungen mein Parteibuch außen vorgelassen habe. Sachliche und
zielgerichtete Lösungen sind immer besser als sich ideologisch leiten
zu lassen.
Was sind die nächsten Aufgaben, die Sie angehen möchten?Es gibt da
eine ganze Reihe von Projekten. Ich möchte mich an den Haushalt
machen und schauen, wie wir die angespannte Lage meistern können. Ich
halte aber daran fest, die Bürger bei Gebühren und Steuern zu
entlasten. Außerdem ist es mein Wunsch, das Thema ,,Beteiligung von
jungen Menschen in der Kommunalpolitik“ konkreter anzugehen und
plane mit den Siegburger Jugendzentren einen Auftakt in Form einer
Online-Sprechstunde für Jugendliche.
Die Corona-Pandemie hat die Stadt immer noch im Griff. Wie sehen Sie
die Entwicklung für die Menschen? Wie geht es den Gastronomen und
Einzelhändlern jetzt im zweiten Lockdown?Ich bin nach wie vor sehr
dankbar für das Verhalten der Menschen im Alltag. Auch wenn viele
langsam an ihre Belastungsgrenzen kommen, hält sich der größte Teil
an die bestehenden Regeln. Die gute Entwicklung der letzten Wochen
stagniert aktuell wieder, weshalb ich alle Siegburger weiterhin um
Geduld bitte. Die beschlossenen Lockerungen in Schulen und Kitas waren
richtig und notwendig. Hier müssen wir den Trend genau beobachten.
Vielleicht ist es notwendig, erneut einen Schritt zurückzugehen. Die
Gastronomie und der Einzelhandel leiden unter dem Lockdown, das ist
klar. Nicht wenige sind aktiv durch Außer-Haus-Verkauf, aber das
ersetzt die Verluste nur zum Teil.
Ein kleiner Ausblick in die Zukunft. Was wünschen Sie sich, wie es
weitergehen soll?Ich wünsche mir zunächst einmal, dass wir die
Pandemie in den Griff bekommen und dass der Alltag zurückkehrt. Das
überlagert alles andere. Wenn wir so weit sind, dann freue ich mich
darauf, wieder den Menschen im Gespräch zu begegnen.
Die Fragen an Bürgermeister Stefan Rosemann stellte Dirk Woiciech.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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