Ausstellung "Exil"
"Die verschollene Generation"

- Thomas B. Schumann zeigt Teile seiner Sammlung in Siegburg.
- Foto: Stadtbetriebe
Siegburg. Die Kunstausstellung „Die verschollene Generation“ zeigt noch bis zum 9. April im Stadtmuseum (Markt 46) und im Katholisch-Sozialen Institut (KSI, Bergstraße 26) Werke aus der Sammlung von Thomas B. Schumann. Der Kölner gründete Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit der Edition „Memoria“ den einzigen Verlag in Deutschland, der ausschließlich Werke von Autoren im Programm führt, die der Naziterror ins Exil getrieben hat. Parallel dazu entstand eine Kunstsammlung mit Werken exilierter Kunstschaffender. Inzwischen ist ein Archiv entstanden, das mehrere tausend Manuskripte umfasst und 900 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen. Rund 90 Gemälde aus dieser Sammlung werden nun in Siegburg gezeigt. Etwa 60 Landschaften und Stillleben im Stadtmuseum, etwa 30 Portraits und Menschenbilder im Katholisch-Sozialen Institut. Darüber hinaus präsentiert die Stadtbibliothek einige (zum Teil von der Edition „Memoria“ publizierte) Bücher. Thomas B. Schumann möchte mit der Sammlung und Edition „Memoria“ dazu beitragen, die Werke und Biografien der exilierten Kunstschaffenden vor dem Vergessen zu retten. Entstanden ist eine einzigartige Sammlung von Meisterwerken und künstlerischen Dokumenten, von denen nun ein Teil in der Ausstellung gezeigt wird: Anrührende Portraits, stimmungsvolle Landschaften, unverfängliche Stillleben. Oft scheint in der Farbigkeit und hinter den Motiven – wie zwischen den Zeilen – eine Melancholie und Tristesse auf, die vom Schicksal jenseits der Leinwand oder dem Papier zeugt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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