Städtische Angestellte ruhen sich nicht aus
Doppelte und dreifache Arbeit
Siegburg - Das Team der Stadt Siegburg ist auch in Krisenzeiten rundum im Einsatz
„Es ist ein gewaltiges Vorurteil, wenn man annimmt, dass die
städtischen Mitarbeiter alle gemütlich zu Hause sitzen, weil das
Rathaus oder die öffentlichen Einrichtungen geschlossen haben. Für
viele bedeutet das sogar die doppelte und dreifache Arbeit“, stellt
André Kuchheuser, Vorstand der „Siegburg AöR“ klar.
Nach der Allgemeinverfügung der Stadt sind nicht nur Geschäfte,
Cafés oder Kinos geschlossen, sondern auch Bibliotheken, Museen oder
Musikschulen. Das betrifft obendrein sämtliche Bereiche der
„Siegburg AöR“, wie etwa das Oktopus-Freizeitbad oder die
Rhein-Sieg-Halle. „Die Fachbereichsleiter entscheiden selbst, wie
sie ihr Team derzeit sinnvoll einsetzen.“
Die Techniker im Schwimmbad streben nun die Möglichkeit an, Arbeiten
durchzuführen, die im laufenden Betrieb nicht möglich wären. Andere
nutzen die Option des Home-Office, bauen Überstunden und Urlaube ab
oder werden übergreifend eingebunden.
„Weitere unterstützen nun das Ordnungsamt und gehen alternativ
Streife. Das entlastet außerdem die Kollegen, die zum Beispiel
repressive Maßnahmen durchsetzen müssen.“
Leider hatten einige Siegburger den Ernst der Lage am letzten
Wochenende noch nicht erkannt und trafen sich bei schönem Wetter an
der Sieg zum Grillen. Hier sind die Mitarbeiter des Ordnungsamtes
gefordert einzuschreiten. „Die Verbote müssen schon kontrolliert
werden“, so André Kuchheuser.
Indessen kümmern sich ferner alle Abteilungen jetzt verstärkt um die
aktuellen Entwicklungen. „Wir besitzen ja ebenfalls Immobilien, die
schließen mussten. Wir stehen in engem Kontakt zu unseren Mietern und
helfen dort, wie wir können. So stehen etwa Gespräche mit den
Pächtern bezüglich einer Pachtaussetzung an.“
Ohnehin ist in der Verwaltung viel zu tun. Auch wenn das Rathaus nicht
mehr für den Publikumsverkehr geöffnet ist, sind die Ansprechpartner
für die Bürger zu den üblichen Dienstzeiten telefonisch stets
erreichbar. Um diese Mitarbeiter nachhaltig zu schützen, wird das
meiste momentan telefonisch abgewickelt.
Ansonsten greifen intern Notfallkinderbetreuungen für systemrelevante
Berufe. Darüber hinaus wird genau darauf geachtet, dass keine
unnötigen Risiken entstehen. A
bweichend haben sich daher Feuerwehr und Rettungsdienste entschieden,
die Systeme auf dem Gelände Neuenhof zu trennen, und die
Rettungseinheit in einer Containerwache zu stationieren. Diese soll
verhindern, dass Krankheitsfälle die Einsatzfähigkeit gefährden.
„Niemand kann sich im öffentlichen Dienst zurücklegen. Stündlich
kommen neue Informationen rein, die eine direkte Bearbeitung
erforderlich machen. Die Lage ist außergewöhnlich, aber durchaus zu
meistern.“
Alle aktuellen Neuigkeiten findet man auch immer unter www.siegburg.de
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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