Spuren in der Schullandschaft hinterlassen
Drei Schulleiter gehen in den Ruhestand
Siegburg - Häufig ist ein Abschied mit einem Wechselbad der Gefühle verbunden,
wenn man von einem Lebensabschnitt in den nächsten wechselt. Nun sind
gleich drei Schulleiter der Kreisstadt von ihren Schützlingen mit
emotionsgeladenen Feierlichkeiten besonders geehrt worden. Bei allen
Persönlichkeiten kristallisierte sich neben einer starken Bindung zum
Nachwuchs auch heraus, dass sie die Bildungslandschaft mit ihrem
Wirken entscheidend geprägt haben.
Nach nunmehr 18 Jahren legt Conny Huhn ihr Amt als Schulleiterin der
Hans Alfred Keller-Schule Deichhaus-Zange nieder. Sie wurde in der
Aula, im Beisein Hunderter von Schülern, Kollegen und Vertretern der
Kirchen und Bürgergemeinschaften, sowie der Familie Keller,
verabschiedet. Ihr Ehemann, Bürgermeister Franz Huhn, verriet, dass
sie eigentlich nach dem Abitur Apothekerin werden wollte, doch als
Lehrerin „wie eine Gärtnerin einen bunten Blumengarten erschuf“
in dem jedes Kind sich zu Schönheit und Widerstandsfähigkeit
entwickelte. „Ich arbeite mit Begeisterung bis zum letzten Tag“,
erklärte sie. Zu den schönsten Erfolgen ihrer Karriere zählen die
Umsetzung einer inklusiven Schule und die tollen Auslandsaufenthalte,
die unter den Stichworten „Erasmus“ und „Comenius“
stattfanden. Die größte Herausforderung bestand in der Integration
von Flüchtlingskindern, die man trotz enormer Schwierigkeiten gut
gelöst hat. Für Conny Huhn wird es im Ruhestand bestimmt nicht
langweilig. Beim anstehenden Urlaub muss allerdings erst einmal der
Stress sacken, bevor sie sich auf neue Aufgaben, wie eine
Zusatzausbildung oder vielleicht das Theaterspielen, konzentrieren
kann.
Für Anna-Maria Steinheuser rückt jedoch eine neue Bestimmung in den
Fokus. Mit der Abwicklung der Hauptschule Neuenhof geht es für sie
dann an einer Institution in Lohmar weiter. Ihr fällt der Abschied
schon schwer, denn noch 2008 glaubte jeder an die Zukunft der
Hauptschule. Gemeinsam mit dem Kollegium hat sie es mit ihrem ruhigen,
kooperativen und ausgleichenden Charakter seit 2012 in leitender
Position geschafft, eine unglaubliche Erfolgsquote unter den Schülern
zu realisieren. Viele Absolventen erreichten nicht nur den Abschluss,
sondern schafften die mittlere Reife oder sogar die Qualifikation
fürs Gymnasium. „Ohne gute Kollegen klappt das nicht. Das läuft
alles nur im Team“, so Anna-Maria Steinheuser. Die Arbeit auf
Augenhöhe bescherte ihr uneingeschränkt Sympathie und Respekt bei
Schülern und Lehrern. Folglich geht das Ende am Neuenhof mit ein
wenig Wehmut vonstatten. Dennoch schaut die Befürworterin der
„Hauptschule“ mit fröhlichem Optimismus auf die kommende Zeit in
der Nachbargemeinde.
Ebenfalls sehr vermissen werden die Sprösslinge der
Adolf-Kolping-Grundschule ihren Rektor Joachim Wiorkowski. Seit 1995
hielt er hier die Zügel fest in der Hand, bevor er später
zusätzlich kommissarisch die Leitung der Humperdinck-Grundschule
innehatte. „Am meisten habe ich mich in den vergangenen Jahren
darüber gefreut, dass meine Schule mehrmals hintereinander eine
Auszeichnung als leseeifrigste Grundschule Siegburgs bekam“,
erläuterte Joachim Wiorkowski. Die schwierigste Aufgabe hingegen war
die ständige Anpassung der OGS an die steigenden Betreuungsbedarfe
der Eltern. Fortwährend gab es räumliche Engpässe, die Schule
platzte aus allen Nähten, bis letztendlich der Anbau die Kapazitäten
verdoppelte und eine schuleigene Turnhalle brachte. In Zukunft wird
sich Joachim Wiorkowski vermehrt der Familie widmen. Wir wünschen an
dieser Stelle jedem Einzelnen alles Gute auf seinem weiteren
Lebensweg.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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