Hygienecontainers für Wohnungslosenhilfe des SKM
Duschen ist hier erwünscht
Siegburg - Übergabe eines komfortablen Hygienecontainers an die
Wohnungslosenhilfe des SKM
Mit einem funkelnagelneuen Sanitärcontainer trumpft der „SKM“,
der katholische Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis, am
Don-Bosco-Haus an der Luisenstraße auf. Hier ist ebenfalls die
Fachberatungsstelle für Wohnungslose untergebracht. Zu deren
regulären Öffnungszeiten ergänzt nun eine Waschgelegenheit das
Angebot für diese Zielgruppe und bietet neben einer Dusche und WC
zusätzlich Waschmaschine und Trockner an.
Die Bedürftigen können sich bei der Fachberatungsstelle den
Schlüssel holen und die Annehmlichkeiten nutzen. Um die Wertigkeit zu
erhalten, greift ein kleiner Obolus. Natürlich schaut man genau
darauf, ob die Örtlichkeit ordentlich hinterlassen wird.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass dieser Hygiene-Container unsere
Ausstattung bereichert, auch über die Corona-Zeit hinaus“,
erläuterte Fachbereichsleiter Bert Becker.
Die Stiftung Wohlfahrtspflege hatte das Objekt gespendet, das von
einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft aussortiert wurde. „Er war
quasi noch verpackt, als wir ihn bekamen“, so Andreas Sellner von
der Gefährdetenhilfe im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum
Köln.
Nicht ohne Grund suchte man sich für die Übergabe den „Tag der
Wohnungslosen“ aus. Für SKM-Vorsitzende Monika Bähr und den
Vertretern des Vorstandes spielte es obendrein eine große Rolle, auf
die Situation und die Rechte der Menschen nach bezahlbarem Wohnraum
aufmerksam zu machen und die Politik aufzufordern, Wohnungslosigkeit
weiterhin entscheidend zu bekämpfen. Gerade der Rückgang an
Sozialwohnungen in NRW ist alarmierend. Waren 1988 noch rund 1,4
Millionen Wohnungen im Bestand, ist die Zahl in 2018 auf circa 458.000
gesunken.
Aber auch die Situation in der Region, während der Corona-Pandemie,
spricht eine deutliche Sprache. Notschlafstellen nahmen aufgrund von
Hygienekonzepten nur noch geringere Kapazitäten auf und
Tagesaufenthalte hatten zeitweise gänzlich geschlossen.
Die Wohnungslosenhilfe in Siegburg verzeichnet bei 1.290
Hilfesuchenden 372 Neukontakte. Die Notschlafstelle wurde von 195
verschiedenen Personen aufgesucht. Infolge der geringeren Kapazität
mussten hier nicht wenige abgewiesen werden, die aber Zelt, Schlafsack
und Isomatte erhielten.
Außerdem schlägt sich das in der hohen Zahl an Menschen nieder, die
im Laufe des Jahres eine postalische Erreichbarkeit beim SKM besaßen.
495 Personen nutzten diese, um ihre Sozialleistungsansprüche geltend
zu machen.
„Dank an das ganze Team, das seit März hier durchgearbeitet hat“,
lässt Bert Becker einfließen.
Im Gegensatz zu vielen Behörden konnten die Mitarbeiter nicht ins
Home-Office gehen. Hier galt es die Betreuung vor Ort, sowie den
Kontakt zu den Jobcentern zu gewährleisten, damit die Betroffenen
ihre Grundsicherung bekamen. Doch gerade die soziale Distanz ist in
den Unterkünften oft ein Problem. Viele Obdachlose mussten auf der
Straße ausharren, ohne Zugang zu sanitären Einrichtungen.
Daher ist der knallrote Hygiene-Container eine wichtige Erweiterung
des aktuellen Angebotes für diese Menschen. Mehr unter
www.skm-rhein-sieg.de.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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