Hermann Billerbeck ist "Vorzeigeehrenamtler"
Ein „Patengroßelternteil“

Hermann Billerbeck ist einer von vielen engagierten Patengroßeltern. | Foto: Woiciech
  • Hermann Billerbeck ist einer von vielen engagierten Patengroßeltern.
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Siegburg - „Ich selbst hatte eine glückliche Kindheit und will, wie auch
die anderen Patengroßeltern, ein Stück von diesem Glück
weitergeben“, so Hermann Billerbeck, der liebevoll von seinen
Schützlingen „Opa Hermann“ genannt wird.

Seit 2009 ist er Teil der Initiative „Patengroßeltern“ der
Freiwilligen Agentur der Diakonie An Sieg und Rhein und kümmert sich
um vier „Enkel“.

Diese Initiative führt unterschiedliche Generationen zusammen und
unterstützt Familien. Parallel erhalten die ehrenamtlichen Senioren
die Chance, Zeit mit Kindern zu verbringen und ihr Wissen zu
überliefern.

Diakonie sucht weiterhin Patengroßeltern

„Ein Junge von meinen Patenenkeln wollte einfach nur einen Opa. Es
gibt da manchmal sehr problematische Verhältnisse, und die Eltern
sind dankbar, wenn sie mal entlastet werden.“

Der gelernte Schreiner und studierte Holztechniker machte sich als
selbstständiger Bootsbauer einen Namen und war über 40 Jahre bei der
Siegburger Kanujugend aktiv.

Über den Kinderschutzbund kam er an eine offene Ganztagsschule, wo er
Werken und Sport unterrichtete. Jedoch konnte er das nach zehn Jahren
aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr stemmen. In dieser Zeit
lernte er die Zwillinge kennen, die später seine ersten
„Patenenkel“ bildeten. „Sie taten mir leid und ich wollte mich
da engagieren.“ Man verwies ihn an die Initiative der Freiwilligen
Agentur, und schnell fand ein "Patenopa" seine Herausforderung.

Die eigenen Enkel auch mit dabei

Alle vierzehn Tage unternahm er mit den Sprösslingen verschiedene
Aktionen. Vom Schwimmen über Besuche auf Spielplätzen oder im
Museum, Streifzüge über den Siegburger Markt sowie Expeditionen am
Trerichsweiher, es kam nie Langeweile auf.

„Darüber hinaus sollte man aber nicht die eigenen Enkelkinder
vergessen“, so „Opa Hermann“. „Die waren dann
selbstverständlich mit dabei.“ Zwischenzeitlich gab es sogar die
Gelegenheit, Aktivitäten wöchentlich durchzuführen.

Am Brückberg wurde in dieser Zeit von der evangelischen Kirche eine
Jugendgruppe für Flüchtlingskinder ins Leben gerufen. Aufgrund eines
Überangebotes erweiterten die Verantwortlichen dort die Option für
die örtlichen Kinder. Hier war Hermann Billerbeck ebenfalls mit von
der Partie und konnte als Betreuer mit dem Nachwuchs basteln, backen,
kochen, Kicker spielen, und obendrein standen Ausflüge an die Agger
mit auf dem Programm. Leider musste die Gruppe wieder geschlossen
werden.

Bedarf bleibt ungebrochen

Zudem ist Opa Hermann aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, etwas
kürzer zu treten. „Die Kinder wachsen ja auch. Die Zwillinge sind
mittlerweile 14 Jahre alt.“ Doch der Bedarf an „Großeltern“
bleibt nach wie vor ungebrochen.

„Jeder kann sich, je nach seinen Möglichkeiten, mal für zwei oder
drei Stunden einbringen. Von Hausaufgabenhilfe bis zum Eis essen gehen
sind da keine Grenzen gesetzt. Und es gibt vor der eigenen Haustür
sehr viele Kinder, die Probleme haben. Ich kann allen diese Arbeit nur
empfehlen, es bereitet ungeheuren Spaß.“

Was sich Opa Hermann allerdings noch wünscht, ist, dass die
Patengroßeltern ein bisschen mehr Unterstützung bekämen.

"Mit Opa Hermann unterwegs"

„Auch wenn wir das ehrenamtlich machen, gibt es Senioren, denen es
selber nicht gut geht. Eine kleine Aufwandsentschädigung wäre da
eine nette Geste, schließlich kauft man den Kindern eventuell mal ein
paar Pommes.“

Vor kurzem hat Hermann Billerbeck ein Fotobuch für seine Schützlinge
gestaltet, in denen er jede Menge glückliche Momente dokumentierte.
Das Geschenk mit dem Titel „Mit Opa Hermann unterwegs“ fand bei
den Patenkindern großen Anklang.

Wer Informationen zu der Initiative „Patengroßeltern“ sucht,
wendet sich telefonisch unter 02241-2521520 oder per Email
patengrosseltern@diakonie-sieg-rhein.de
an das Evangelische Zentrum für Diakonie und Bildung, Ringstraße 2,
oder schaut unter
www.diakonie-sieg-rhein.de

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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