30 Jahre Stadtmuseum Siegburg
Eine Kommunikationszentrale
Siegburg - Das Stadtmuseum am Markt kann auf dreißig erfolgreiche Jahre
zurückblicken
Ein „rauschendes Fest“, wie zur Eröffnung, stand nicht auf dem
Programm. Aufgrund der aktuellen Umstände musste eine Jubiläumsfeier
leider ausfallen. Dennoch wollten Bürgermeister Franz Huhn und
Museumsleiterin Dr. Gundula Caspary in ganz kleinem Rahmen, gemeinsam
mit Vertretern der Kreissparkasse Köln, der VR-Bank Rhein-Sieg, dem
Förderverein, sowie dem Architekten Hartmut De Corné, die „gute
Stube Siegburgs“ an ihrem 30. Geburtstag würdigen.
Dies konnte im ausreichenden Maße geschehen, als Klaus Hartmann,
Vorsitzender des Fördervereins, Seite an Seite mit
Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Schilling und Andrea Schrahe von der
VR-Bank Rhein-Sieg, der Museumsleitung ein Bild des Pop-Art-Künstlers
Andy Warhol als Geschenk überreichten. Der rare Siebdruck des Werkes
„Magazine and History“ ist handsigniert und wird nun zu einem
wahren Sahnestück in der Sammlung.
Genau am 19. Mai 1990 öffneten sich erstmals die Türen des
Stadtmuseums im Geburtshaus von Engelbert Humperdinck, der ehemaligen
Lateinschule am Markt in Siegburg. Es bildete den Beginn einer
unbeschreiblichen Erfolgsgeschichte. Vier Jahre Planung und Umsetzung
sollten es sein, bis das Gebäude im heutigen Glanz erstrahlte.
Das denkmalgeschütze Schulgebäude befand sich nach dem zweiten
Weltkrieg in katastrophalem Zustand. Die Aula war mit Betondecken und
Trennwänden unterteilt und der historische Gewölbekeller mit Heizung
und Öltank einer Fremdnutzung zugeführt. Auch Pläne existierten nur
teilweise.
Doch was von Hartmut de Corné umgestaltet wurde, etablierte sich
über die Jahre hinweg kontinuierlich weiter, zu einem lebendigen und
attraktiven Zentrum für Geschichte, Kunst und Kultur. „Das Haus ist
zu einer Institution, über die Region hinaus, gewachsen“,
umschreibt es der Siegburger Architekt.
Auf über 2.000 Quadratmeter hinterlassen Dauerausstellungen zur
Geschichte der Stadt und Region, von der Vor- und Frühgeschichte bis
in die Gegenwart, einen bleibenden Eindruck, sowie wechselnde
Präsentationen zur zeitgenössischen Kunst und Keramik.
Über 250 weitere Events regionaler bis international bekannter
Künstler, wie Tapiés, Picasso, Naegeli, Lüpertz und Mack, ebenso
historische Ausstellungen, mit Siegburger Bezug, begeisterten die
Menschen.
„Man kann gar nicht sagen, welche der Veranstaltungen die wichtigste
war, denn alle hatten ihren eigenen Reiz“, erläuterte Dr. Gundula
Caspary. Eine wachsende Zahl vielfältigster Formate ergänzten das
kulturelle Geschehen, angefangen bei rund 276 Museumsgesprächen über
international renommierte Konzerte, etwa den Resonanzen bis zu der
Gitarren-Reihe, gleichfalls museumspädagogische Angebote für alle
Altersgruppen, wie die KinderKunstSchule von Stephanie Reschke und der
Zeichenkurs von Christine Ludwigs.
Ein Dauerbrenner wurde schnell der beliebte Poetry-Slam. Auch für
andere Fachbereiche, wie die Musikschule und Bibliothek mit
Konzertreihen und den Literaturwochen, stehen die Räume des
Stadtmuseums regelmäßig zur Verfügung. Vereine, öffentliche
Institutionen, Firmen und Privatleute, nutzen die attraktiven Räume
gerne, beispielsweise für Hochzeiten. Museumscafé, Museumsshop und
Artothek runden das Angebot des Hauses ab.
„30 Jahre facettenreiche Museums-Arbeit mit Geschichte und Kunst
für die kulturelle Bildung aller Altersgruppen, an einem
außerschulischen Lernort, sind Grund genug, Danke zu sagen. Dank an
alle, die durch ihre großartige Unterstützung und gute
Zusammenarbeit das aktive Leben des Stadtmuseums ermöglichen, Dank an
die Bürger der Kreisstadt Siegburg, der Region und aller Welt, die
dem Haus ihre Sympathien und ihre Treue schenken“, fügte die
Museumsleiterin hinzu und vergaß dabei auch nicht die vielen
Mitarbeiter und Helfer, ohne deren Wirken ein Ort wie das Stadtmuseum
nicht das wäre, was es ist.
„Es ist eine Kommunikationszentrale und kein verstaubtes
Heimatmuseum ohne Strahlkraft“, umschreibt Bürgermeister Franz Huhn
die Kultureinrichtung. „Wir Siegburger sollten stolz darauf sein,
uns ein solches Haus zu leisten. Es ist Geist und Seele in unserer
Stadt.“
Als kleines Dankeschön winkt am Sonntag, 24. Mai ein freier Eintritt.
Die Dauerausstellung des Stadtmuseums ist dann, unter den aktuellen
hygienischen Maßgaben, für Besucher geöffnet.
Neue Attraktionen sind die Klimastation in der geologischen Abteilung,
die Vitrine zur Geschichte des 19. Jahrhunderts, und darüber hinaus
das kleine persönliche Welttheater ,,fuzzy world“ der Künstlerin
Katharina Krenkel.
Außerdem ist anlässlich des 30-jährigen Jubiläums eine weitere
Ausgabe der Siegburger Blätter erschienen, in denen man die Historie
und das Konzept des Museums, auf acht Seiten, eindrucksvoll schildert.
Öffnungszeiten sind dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und
sonntags 10 bis 18 Uhr. Mund-/Nasenschutz ist momentan Pflicht, daher
werden alle Besucher gebeten, eine Maske mitzubringen. Ebenso greifen
verbindlich Abstands- und Hygieneregeln, ausreichend
Desinfektionsmittel stehen bereit.
Mehr:
www.stadtmuseum-siegburg.de
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.