Kinderspielplätze in Kaldauen starkt verschmutzt
Eltern meiden Spielplatz
Kaldauen - Verschmutzung eines Kinderspielplatzes in Kaldauen
Siegburgs größter Ortsteil ist seit jeher ein beliebtes
Zuzugsgebiet, gerade für junge Familien. Kaldauen punktet vor allem
auch mit einem attraktiven Angebot an Spielplätzen, wie etwa das
schöne Grundstück am Birkenweg.
Aber mittlerweile meiden Eltern mit ihren kleinen Kindern den Platz.
Seit dem Frühjahr nehmen Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren
genau dieses Gelände in Beschlag. Rauchen und trinken, oftmals
begleitet von lauter Musik, stört nicht nur die Nachbarschaft,
sondern verwandelt das Spielparadies in eine Müllhalde.
Zigarettenkippen und Schnapsflaschen sind ein kleiner Teil des
Abfallberges.
Zu der Lärmbelästigung und den Verwüstungen der Klettergeräte
kommen dann noch zusätzlich Mofa-Rennen, die ihre Spuren deutlich
hinterlassen. Schon des Öfteren informierten die Anwohner die
Polizei, um dem Spektakel ein Ende zu machen. Doch je nach
Arbeitspensum dauert es hier bis zu einer Stunde, bevor die Beamten
auftauchen.
Die Stadt und das Ordnungsamt wurden außerdem in Kenntnis gesetzt.
Regelmäßig kontrollieren die Verwaltungsmitarbeiter die Spielplätze
im Stadtgebiet. Seit Anfang April waren die Beamten allein 35 Mal im
Einsatz. Sechsmal mussten gegenüber Gruppen von etwa fünf bis sechs
Jugendlichen Platzverweise ausgesprochen werden. Die Gründe lagen auf
der Hand: Lautstärke, Alkohol und Zigaretten. Die Beamten sind in der
Regel bis 22 Uhr unterwegs, am Wochenende gibt es sogar einen
Nachtdienst. Denn in der Sommerzeit verlagert sich das Leben überall
nach draußen, nicht nur in Kaldauen. Daher können die Kräfte nicht
an allen Orten gleichzeitig sein.
Die Übersiedlung auf den Spielplatz Birkenweg, sowie an anderen
Stätten, lässt sich gegebenenfalls dadurch erklären, dass das
Kleinspielfeld in Absprache mit den Anwohnern um 18 Uhr geschlossen
wird. Spricht man die Rowdys an, ist deren Haltung oft feindselig.
Viele Bürger haben Angst vor Anpöbelung.
Dabei ist das Problem der Heranwachsenden ein altbekanntes. Sie haben
keinen ausreichenden Platz für ihre Freizeitgestaltung. Das eigene
Zuhause ist oft unattraktiv und eine Anlaufstelle vor Ort, wie ein
Jugendzentrum oder ein kleiner Fitnesspark fehlen.
Vor einiger Zeit gab es beispielsweise Versuche, die Stadtverwaltung
für eine solche Anlage in Waldesnähe zu begeistern, die man
allerdings ablehnte. Denn für derartige Gerätschaften fehlt das
Geld.
Also muss die sportbegeisterte Jugend weiterhin auf den Spielplätzen
„mit nacktem Oberkörper“ trainieren, natürlich nur bei lauter
Musik.
Siegburg besitzt zwei Jugendzentren, das Juze auf dem Deichhaus und
das Kulturcafé in der Ringstraße. Für die Verwaltung ist es
unverständlich, dass die Halbwüchsigen aus Kaldauen diese Angebote
nicht nutzen, weil sie zu weit weg wären. Vor allem das „Kulti“
in der Innenstadt zieht Gäste aus der ganzen Region an. Es existieren
dort auch Fitnessangebote mit eigenen Hallenzeiten. Die Stadt plant,
dass die beiden Siegburger Streetworker sich nach den Ferien dem
Ortsteil Kaldauen intensiv widmen sollen. Sie werden dann den
Birkenweg anfahren und gezielt Angebote aussprechen.
Darüber hinaus wünschen sich Anwohner, die Eltern dieser Zielgruppe
mögen sich ebenfalls engagieren, um eine positive Möglichkeit zu
schaffen. Vielleicht hat die Bürgergemeinschaft Kaldauen hier eine
zündende Idee? Zumindest will der neugegründete Verein in der
nächsten Sitzung Ende August mal über die Thematik reden.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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