Sich einfach in die Ausstellung hineingemogelt
Feuerrote Matronen im Stadtmuseum ...

Marianne Pitzen neben ihren feuerroten Matronen bei der Ausstellungseröffnung. | Foto: Woiciech
  • Marianne Pitzen neben ihren feuerroten Matronen bei der Ausstellungseröffnung.
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Siegburg - Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum mit Marianne Pitzen

„Ich habe mich mit den Figuren einfach in die Sammlung
hineingemogelt. Es ist schön, dass man das überhaupt darf - für
mich ein ideales Museum“, äußerte die Künstlerin Marianne Pitzen
bei der Eröffnung der Ausstellung „Doppelbödig“ im Siegburger
Stadtmuseum.

Bis Freitag, 29. Juni sind hier ihre feuerroten Matronen zu sehen, die
bis in die Gewölbe reichen. „Die Idee wurde durch das Haus erzeugt.
Die Gänge laufen bis unter den Markt, was eine Doppelbödigkeit
aufkommen lässt.“

Dass Marianne Pitzen Rot als Farbe wählte, lag auf der Hand.
Schließlich ließ sie sich durch die Vergangenheit der Stadt
inspirieren. Töpferwaren und Brennöfen, die im Museum präsent sind,
hatten einen direkten Einfluss auf die Objekte.

Die Gründerin des ersten Frauenmuseums in Bonn war bereits 1989 in
Siegburg zu Gast. In diesem Jahr punktet sie in der Kreisstadt mit
ihrer Kunst sogar bei zwei Ausstellungen gleichzeitig. Die blauen
Wasserträgerinnen erleben die Besucher parallel im Pumpwerk.

In allen Arbeiten gelingt es ihr, Geschichte und Kunst zu verbinden.
„Die Figuren bestehen nur aus Papier und beinhalten keinen Draht.
Zur Herstellung benutze ich die Tageszeitungen, die ich gelesen
habe.“ Somit finden sich im Inneren der Matronen unzählige
Schichten von Geschichten wieder. Die Figuren-Gruppe, die neben dem
Foyer versammelt sitzt, wirkt würdevoll in ein stummes Gespräch
vertieft.

„Wenn man leise ist, kann man vielleicht ein Murmeln hören“, so
Museumsleiterin Dr. Gundula Caspary in ihren Ausführungen. „Die
Matronen tragen die Sinnhaftigkeit auf ihren Schultern und nicht
davor.“

Marianne Pitzen, die kürzlich ihren 70. Geburtstag feierte, lobte die
Zusammenarbeit mit Dr. Gundula Caspary: „Sie traut sich auch mal mit
der regionalen Szene zu arbeiten.“ Auf die Frage, warum manche
Figuren asiatische Züge besitzen, antwortete die Künstlerin spontan:
„Kulturen zu mischen, finde ich gut.“

Insgesamt strahlen die Matronen ein Wissen und Weisheit aus, dem sich
niemand entziehen kann.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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