Zukunftssicherheit für Siegburg
Gründung der Stadtwerke bringt Vorteile
Siegburg - „Wir wollen sicherstellen, dass die Siegburger vernünftig und
verlässlich mit Gas, Wasser und Strom beliefert werden. Außerdem
gibt das Sicherheit für den Haushalt“, erklärte Bürgermeister
Franz Huhn.
Zusammen mit André Kuchheuser, Vorstand der Stadtbetriebe Siegburg
AöR, Dr. Bernd Ganser, Geschäftsführer der Rhein-Sieg Netz GmbH und
Kurt Rommel, Vorstand der rhenag, informierte er über die neuen
Strukturen, die mit der Gründung der Stadtwerke einhergehen, sowie
über die Vergabe der Betriebsführung Wasser.
Am Freitag, 24. März 2017 werden die Stadtwerke Siegburg ihren
Betrieb aufnehmen.
Daran wird die Stadt über die AöR mit 51 Prozent beteiligt sein, der
Kooperationspartner Rhein-Sieg Netz, die eine Tochter der rhenag ist,
mit 49 Prozent.
Anlass war das Auslaufen der Strom- und Gaskonzessionsverträge aus
dem Jahr 1964, die 1994 erneuert wurden. Nun sind die Stadtwerke
selbst für die Betreuung der Strom- und Gasversorgungsnetze
verantwortlich. Infolgedessen ist Siegburg erstmalig an den Gewinnen
aus den Netzbetrieben beteiligt und kann somit mehr kommunalen
Einfluss auf die Energiepolitik nehmen.
Mit der Rhein-Sieg Netz fand man einen Partner, der das Geschäft in
allen Facetten kennt und auf operativer Ebene einen reibungslosen
Ablauf verspricht. „Wir haben natürlich einen Standortvorteil, da
wir in der Region verwurzelt sind“, brachte Dr. Bernd Ganser zum
Ausdruck.
Für den Ankauf der Netzbeteiligung sind rund 10,8 Millionen Euro zu
zahlen, die die Stadt zu günstigen Konditionen bereitstellt. „Es
beweist, dass es sich lohnt, Schulden zu machen“, so Franz Huhn.
Denn bei den Stadtbetrieben entstehen im Jahr 2017 durch diese
Finanzierung Deckungsbeträge in einer Größenordnung von rund
300.000 Euro. Außerdem sind mit der Gründung der Werke erhebliche
steuerliche Vorteile zu erzielen. Die Energiesparte lässt sich mit
dem Defizit, das durch das Oktopus-Schwimmbad entsteht, zu einem
steuerlichen Querverbund verknüpfen, bei dem Ergebnisse verschiedener
Tätigkeiten miteinander verrechnet werden.
Unterm Strich führt das alles für den Konzern Stadt zu einer
Steuerersparnis im mittleren sechsstelligen Bereich. Bei dem
europaweiten Ausschreibungsverfahren, bei dem es um die technische
Betriebsführung Wasser ging, konnte ebenfalls die Rhein-Sieg Netz
punkten.
Gegenüber den bislang gezahlten Betriebsführungsentgelten sind hier
enorme Einsparungen zu erreichen. Deshalb ist es beabsichtigt, den
Wasserpreis bereits 2017 um 11 Cent zu senken, was eine jährliche
Entlastung von rund 250.000 Euro für die Kunden bedeutet. Auch hier
ist mit der Tochter der rhenag als Kooperationspartner gewährleistet,
dass das Wassernetz in technischer Hinsicht optimal betrieben wird.
„Diese gesamte Infrastruktur zu haben, ist für alle ein Stück
Zukunftssicherheit“, äußerte André Kuchheuser.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.