„Als Vorbild vorangehen“
Handlungsempfehlungen für Energiesparmaßnahmen
„Wir wollen unseren Beitrag leisten und als Vorbild vorangehen“, umriss Bürgermeister Stefan Rosemann die Maßnahmen, die der „Krisenstab Energie“ der Kreisstadt erarbeitet hat. Angelehnt an die Vorschläge von Bürgermeisterkonferenz, dem Städte- und Gemeindebund, sowie der Energieagentur, wurden Handlungsempfehlungen zusammengetragen, die Schulen, Kitas, Verwaltungsgebäude sowie Kultur- und Sporteinrichtungen betreffen. Hier strebt man zum Beispiel Senkungen von Solltemperaturen an oder die Abschaltung von Klimaanlagen, etwa im RHEIN SIEG FORUM. Gebäude- und Baumanstrahlungen sollen, wo möglich, abgestellt werden, und die Weihnachtsbeleuchtung eine Reduzierung erfahren.
„Wir werden das Ganze flexibel korrigieren, wo es geht“, ergänzte Stefan Rosemann, „und schauen immer wieder aufs Neue darauf. Natürlich müssen wir in einer Not- und Katastrophensituation nochmal nachdenken und in einer Eskalationsstufe alles neu bewerten.“
Insgesamt geht es darum, dass niemand frieren muss und die Regulierungen dort stattfinden, wo sie Sinn machen. Bei den Bildungseinrichtungen, wie Schulen, werden die Solltemperaturen vom Land vorgegeben. Diese liegen bei 20 Grad Celsius und können eventuell auf maximal 19 Grad geändert werden. Ferner prüfen die Verantwortlichen zusätzliche Ideen, wie etwa Beheizung von tatsächlich genutzten Räumen, einem Lüftungskonzept und Kontrollen von Fenster- und Türdichtungen.
In Kitas wird genauer hingeschaut, denn hier differieren die Richtwerte. Für Arbeitsstätten gelten 20 Grad, für Kleinkinder 21 bis 22 Grad, und in Wasch- und Wickelräumen 24 Grad, sowie in Schlafräumen 18 Grad.
In den Kultureinrichtungen, von Bibliothek über Museum bis zur Musikwerkstatt, sollten Senkungen von Raumtemperaturen um 1 Grad kein Problem darstellen. Im RHEIN SIEG FORUM hat man die Klimaanlagen aktuell bereits deaktiviert und sollen nur ab 27 Grad zum Einsatz kommen, wenn die Fensterlüftung nichts mehr ausrichten kann. Bei Veranstaltungen mit hoher Teilnehmerzahl ist ein Verzicht jedoch nicht möglich.
Für die Turnhallen sind bei bewegungsintensiven Sportarten höhere Raumtemperaturen erforderlich. Diese muss also schnell regelbar sein, um die nutzungsspezifischen Anforderungen zu gewährleisten. Allerdings bildet die Temperatur von Duschwasser kritische Aspekte, weil eine Mindestvorlauftemperatur benötigt wird, um Legionellen ausschließen zu können. Selbige werden erst oberhalb von 60 Grad abgetötet. Unterhalb von 20 Grad findet kaum eine Vermehrung statt. Im Notfall geht die Tendenz von Schließung bis zum Kalt-Dusch-Angebot.
Im Freibad wäre die Reduzierung der Wassertemperatur machbar und die Öffnungszeiten erfahren eine Anpassung. Die Duschen bleiben jetzt schon vorerst kalt und die Sauna im Oktopus wird nur noch auf Bestellung betrieben.
Bei den Beleuchtungen von öffentlichen Plätzen und Einrichtungen gibt es 54 Stellen an elf Objekten, die als Sicherheitsbestrahlung fortbestehen müssen. Bei Baumanstrahlungen in sechs Straßenzügen mit 134 Leuchtstellen lassen sich die Zeiten schnell vermindern oder aussetzen, sofern das nicht technisch aufwendig oder sicherheitsrelevant ist. Bei der Weihnachtsbeleuchtung wechselte man bereits 2016 zu LEDs. Dennoch ließe sich der Motivschmuck an den Laternen entweder um 1/3 reduzieren oder ein Verzicht einrichten. Hier müsste aber aufgrund von Dienstleisterverträgen bald entschieden werden.
Bei der Straßenbeleuchtung wird bei Sicherheitsrelevanz ohnehin nicht abgestellt. Da diese schon zu 85 Prozent auf LED umgestellt ist und Energie einspart, wird auch nach Eskalationsstufe nicht empfohlen, das Licht in der Nacht auszuschalten.
Die aktuellen Handlungsempfehlungen im Detail sind auf www.siegburg.de einsehbar.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
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