12.000 Setzlinge für Lebensqualität
Klimaresistenten „Zukunftswald“ gepflanzt

Professor Hans Pretzsch erläutert anhand der Tafel, wie die Setzlinge angeordnet sind.  | Foto: Woiciech
  • Professor Hans Pretzsch erläutert anhand der Tafel, wie die Setzlinge angeordnet sind.
  • Foto: Woiciech

Von der „rhenag“ initiiertes Forschungsprojekt soll wissenschaftliche Fakten liefern

Siegburg. „Das ist ein Projekt, das Jahrzehnte dauert. Und Energieversorgung ist auch ein langfristiges Geschäft“, erläutert rhenag-Vorstand Dr. Hans-Jürgen Weck.

Zum 150-jährigen Bestehen brachte das regionale Unternehmen ein ganz besonderes Unterfangen auf den Weg. Gemeinsam mit dem Wahnbachtalsperrenverband (WTV) startete die rhenag nun den „Zukunftswald“.

Auf einer Fläche von rund vier Hektar wurden bereits im letzten Herbst 12.000 Setzlinge gepflanzt, unter wissenschaftlicher Anleitung der „Technischen Universität München“ (TUM). Kraft aktiver Einbindung von rhenag-Mitarbeitern legte man in 15 Parzellen abwechselnd Traubeneichen und Weißtannen, in verschiedenen Mischverhältnissen und Pflanzendichten, an.

„Der Wald leidet und hat ein Problem. Wir versprechen uns davon Einblicke in das Wachstum der Waldbestände, darüber hinaus Erkenntnisse, wie man diese geschickt anordnet und durchforstet“, kommentierte Professor Hans Pretzsch, Leiter des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde an der TUM.

Für dieses Forschungsprojekt suchten die Verantwortlichen ein geeignetes Areal und fanden es in Siegburg. „Die betreffende Fläche musste gerodet werden, weil sie vom Borkenkäfer befallen war“, so WTV-Geschäftsführerin Ludgera Decking. „Und weil auch für uns Erkenntnisse über klimaresistente Wälder aus der Perspektive des Gewässerschutzes wichtig sind, ist die Kooperation für alle Akteure ein Gewinn.“

Bürgermeister Stefan Rosemann zeigte sich ebenfalls begeistert: „Diese Fläche ist NRW-weit die erste dieser Art. Wir sind stolz darauf, vor dem Hintergrund der immensen Waldschäden diese wichtige Forschung in Siegburg unterstützen zu können.“

Den Höhepunkt bildete die Enthüllung einer großen Informationstafel, die das Vorhaben verständlich erklärt. „Das ist umfangreiches Wissen, welches jedermann bei einem Sonntagsspaziergang lernen kann“, ergänzte rhenag-Vorständin Dr. Catharina Friedrich. „Wir sind begeistert, weil es um mehr als Aufforstung geht, sondern um Klima- und Gewässerschutz, sowie die Lebensqualität von Menschen zukünftiger Generationen. Die rhenag schaut auf 150 Jahre Verbundenheit mit der Region zurück und mit diesem Projekt gleichfalls 150 Jahre nach vorne, bis dann hier wirklich mächtige Bäume stehen.“ Die Ökosystemleistungen werden, finanziert von der rhenag, über zehn Jahre lang seitens der TU-München wissenschaftlich ausgewertet.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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