Erste Ausstellung beim Jungen Forum
Nur den Adler verkauft sie nicht

Melanie Samm, Ruth Rausch und Dr. Susanne Haase-Mühlbauer (von links) bei der Ausstellungseröffnung. | Foto: Woiciech
  • Melanie Samm, Ruth Rausch und Dr. Susanne Haase-Mühlbauer (von links) bei der Ausstellungseröffnung.
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Siegburg - Ruth Rausch ist mit ihren 95 Jahren die erste Künstlerin, die in des
neuen Räumen des Jungen Forum Kunst ausstellt

Beim Start der „Kunst-Bar“ blieben die Wände bewusst weiß.
„Bis zur ersten Ausstellung sollten sich unsere Räumlichkeiten
blanko präsentieren“, so Melanie Samm vom „Jungen Forum Kunst“.
Ungeachtet dessen erwies sich der Abend als großer Erfolg. Denn die
neue Heimat des Vereins in der ehemaligen Hauptschule Innere Stadt,
Haufeld 22, besticht durch eine gemütliche, intime Atmosphäre, in
der lockere Gespräche schon fast von alleine ablaufen, und für den
Auftakt ließ man sich etwas Besonderes einfallen.

Ruth Rausch ist ein unverbrauchtes Gesicht in der Kunstszene, die ihre
Bilder erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Dass die Malerin
bereits 95 Jahre ist, merkt ihr kaum einer an. Die stellvertretende
Bürgermeisterin Dr. Susanne Haase-Mühlbauer gab den Startschuss für
die Ausstellung und verriet, wie man in dem Alter so fit sein kann:
„Bewegung ist Leben. Ruth Rausch geht ansonsten noch tanzen.
Außerdem ist Malerei auch innere Bewegung.“

Beim Betrachten der zwölf Bilder fällt ihre Affinität zu den
Impressionisten sofort ins Auge. Doch in der Zeit von 1990 bis heute
hat sie sich in verschiedenen Techniken ausprobiert. Vom Zeichnen mit
Bleistift, über Pastellkreide und Aquarelle bis Acryl, reichen ihre
außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ihre bevorzugte Technik ist das
Malen mit Ölkreide.

Entdeckt wurde die in Freiberg/Sachsen geborene Ruth Rausch von
Melanie Samm in einem Kurs, den sie in Bonn durchführte, wo die
Künstlerin seit 1993 lebt. „Sie hat den Anfängerkurs belegt,
obwohl sie ausreichend Grundlagen besaß. Wir wollten schon immer eine
Ausstellung mit ihr machen. Deshalb ist es toll, wenn sie mit ihren
Werken die Räume bespielt.“

Auch das Entstehen der Gemälde unterscheidet sich von anderen. Ruth
Rausch arbeitet zuhause in Ruhe möglichst zu den Abend- und
Nachtstunden. „Ich gehe nicht gerne raus um im Sonnenlicht zu malen.
Ich finde das Kunstlicht besser“, erläuterte sie. Die Bilder, die
bis Freitag, 23. November zu den Öffnungszeiten der Kunstbar zu sehen
sind, würde sie bereitwillig verkaufen, mit einer Ausnahme. „Den
Adler schenke ich meinem Enkel.“

Die stellvertretende Bürgermeisterin zeigte sich rundum begeistert
von der neuen Generation des „Jungen Forum Kunst“, die nicht nur
mit „jungen Wilden“ aufwartet, sondern ebenso die Altersgrenze
nach oben aufbricht und die Gruppe in beide Richtungen erweitert.

Offen ist die Kunstbar mittwochs und freitags ab 18.30 Uhr, jeden
ersten und dritten Donnerstag im Monat ab 19 Uhr, sowie jeden dritten
Samstag im Monat gleichfalls ab 19 Uhr.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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