BürgerWerkstatt: Rathauszukunft
Rathaus: Drei Varianten
Siegburg - Die vierte BürgerWerkstatt im Stadtmuseum, die die Zukunft des
Rathauses behandelte, stand eher unter dem Stern der Präsentation.
Dem Publikum wurden drei Varianten aufgezeigt. Architekt Klaus
Petersen vom Lübecker Büro „ppp“ (petersen pörksen partner)
stellte in einer Visualisierung vor, wie die energetische Sanierung
des Rathauses im Detail aussehen könnte. „Wir werden das Haus, das
Peter Busmann entworfen hat, im Wesentlichen nicht verändern“,
äußerte er. Die Struktur bleibt weitgehend erhalten. Treppenhäuser
kommen hinzu, neue Wände entstehen und
das Untergeschoss, wo momentan die Autos parken, wird mit integriert.
Der Ratssaal selbst erhält die notwendige Renovierung und dient auch
zukünftig seinem ursprünglichen Zweck. Die Fassade bedarf allerdings
einer Erneuerung, daher ging er kurz auf hochwertige Materialien ein.
Die einzigen Varianten, die er einbrachte, sind zusätzliche
Stockwerke. Entweder könnte man ein Staffelgeschoss aufsetzen oder
eine vollständige Etage. „Das Gewicht kann die Konstruktion
aufnehmen.“
Laut Plänen von Peter Busmann war ursprünglich schon eine weitere
Ebene vorgesehen, wurde jedoch nie realisiert. Die Sanierungskosten
konnten in einer genauen Aufrechnung von rund 18 Millionen Euro sogar
auf etwa 16 gesenkt werden.
Im Anschluss daran informierte Klaus Petersen noch zum Neubau auf dem
Gelände des Facharztzentrums SiegburgMed . Hier dominiert der Vorteil
der Tiefgarage, die bereits existiert. Leider hat die Überprüfung
ergeben, dass die Fläche nicht den Anforderungen gerecht wird. In
diesem Objekt ließe sich zwar die Verwaltung unterbringen, jedoch
fehlen rund 500 Quadratmeter für den Ratssaal, der dann auszulagern
wäre.
Mit einem Bau auf dem Allianzparkplatz präsentierte Tim Daniel vom
Kölner Büro „schultearchitekten“ eine dritte Möglichkeit. Auch
hier gab es zwei Optionen, einmal mit und einmal ohne Einbeziehung der
Marktpassage. Wenn man bei der Neuerrichtung nicht an die Passage
anschließt, ist es erforderlich, dass das Rathaus fünf Stockwerke
und ein Staffelgeschoss erhält, ansonsten reichen vier Etagen.
Infolgedessen würde außerdem die Aufenthaltsqualität dieses
Bereiches erheblich aufgewertet.
Es kamen an diesem Abend jedoch keine Kosten auf den Tisch. Da hier
Verhandlungen mit dem Investor für den Allianzparkplatz und dem
Eigentümer der Marktpassage die Grundlage bilden, konnte kein
Vergleich zur Sanierung stattfinden. Ebenso die Ausgaben für die
Parksituation, Zuwegung sowie den Umzug, flossen nicht in die Zahlen
ein. Dies wurde auf den nächsten Termin verschoben und dann
berücksichtigt.
Klaus Petersen erklärte, dass die Sanierung im laufenden Betrieb
möglich sei. Die Frage nach Mietkosten beantwortete Bürgermeister
Franz Huhn eindeutig: „Wir können als Stadt nicht mieten. Wir
müssen das neue Gebäude kaufen und bezahlen.“ Er stellte jedoch
einen Mietkauf als Option in den Raum. Doch das kommt sicherlich bei
der nächsten BürgerWerkstatt zur Sprache.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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