Baubeginn des Rathauses für Anfang 2021 eingeplant
Sanierung erfolgt nun in einem Zug

Anfang 2021 soll es losgehen – das gesamte Rathaus wird in einem Schritt saniert. | Foto: Woiciech
  • Anfang 2021 soll es losgehen – das gesamte Rathaus wird in einem Schritt saniert.
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Siegburg - Asbest-Funde ließen die Verantwortlichen von der schrittweisen
Planung abrücken

Der Beschluss fiel einstimmig aus. Der Bau- und Sanierungsausschuss
hat entschieden, die Erneuerung des Rathauses in einem Zug
durchzuführen. Bisher waren drei Schritte geplant, die durch die
Entdeckung von Schadstoffen in Putz, Spachtelmasse und Fliesenkleber,
kurz PSF, in Frage gestellt wurden.

Das bereits im Jahr 2013 angefertigte Schadstoffkataster ergab keinen
Befund. Durch eine wiederholte Untersuchung im Oktober 2019, bei der
eine verfeinerte Analysetechnik zum Einsatz kam, lokalisierte man
Asbest, das in den 60er und 70er Jahren oft verdünnt Anwendung fand.
Der Gutachter sieht zwar keine Gefährdung, da der Fund in die
Kategorie „gebundenes Asbest“ fällt, dennoch sollten
Instandhaltungsarbeiten, wie Bohrungen, nur unter besonderen
Bedingungen durch Fachkräfte erfolgen.

Durch neue Arbeitsschutzvorschriften müssten bei einer
abschnittsweisen Sanierung etwa Drei-Kammer-Schleusen errichtet, mit
Unterdruck gearbeitet und der Baubereich komplett vom Alltagsgeschehen
abgeschottet werden.

Diese Maßnahmen verursachen im laufenden Betrieb nicht nur Mehrkosten
von 3,5 Millionen Euro, sondern verlängern zudem die Bauzeit um rund
21 Monate bis März 2025. Gewiss kommt es durch das Asbest und die
notwendige Entsorgung zu einer Verteuerung. Wie viel, ist derzeit noch
nicht zu beziffern.

Damit allerdings der bisherige Zeitplan, das Rathaus bis Juli 2023
fertigzustellen, eingehalten werden kann, plädierte die Verwaltung
für eine Komplettsanierung, die der Ausschuss nun absegnete.

Hierbei erging der Auftrag an die Verwaltung, nach geeigneten
Ausweichquartieren zu suchen. „Publikumsintensive Dienststellen
sollen für die Interimszeit unbedingt im Innenstadtbereich
verbleiben, um den hohen Dienstleistungsstandard für die Siegburger
aufrecht zu halten“, erläuterte Bürgermeister Franz Huhn. Dazu
zählen vor allem Bürgerservice, Standes- und Ordnungsamt, sowie die
Verbraucherzentrale.

Schon jetzt ist der Fachbereich Asyl von der Ringstraße in die
Flüchtlingsunterkunft am Siegdamm gezogen. Die freiwerdenden
Räumlichkeiten können dann von den Abteilungen Wohngeld und
Rentenversicherung genutzt werden. Weiteren Platz bieten etwa
Container auf dem Gelände des Baubetriebsamtes und bisher für
Flüchtlingsunterbringung freigehaltene Räume der ehemaligen
Hauptschule Haufeld.

Ferner fangen Home-Office Plätze zusätzliche Kapazitäten auf. Die
Ratssitzungen lassen sich für den Übergang gegebenenfalls in die
Rhein-Sieg-Halle, Schulen oder Stadtmuseum verlagern.

Schon im März folgt die nächste Sitzung des Sanierungsausschusses.
Laut der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2018 wurden die Gesamtkosten
vom Lübecker Architekturbüro „Pörksen Petersen Partner (ppp)“,
inklusive eines großzügigen Puffers, auf 21,8 Millionen Euro
geschätzt. ppp hat nach einer europaweiten Ausschreibung inzwischen
auch den Auftrag für die Realisierung erhalten. Baubeginn, zunächst
handelt es sich um mehrmonatige Abrissarbeiten, ist für Anfang 2021
angesetzt.

Mehr Infos, sowie die Schadstoffkataster von 2013 und 2019 sind unter
www.siegburg.de einsehbar.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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