Mit dem zweiten Piks kommt der Schutz
Schutz-Impfung im Seniorenzentrum Siegburg
Siegburg - „Es sind alle überglücklich, die das gemacht haben. Die
Impfbereitschaft unter den Bewohnern und Mitarbeitern war sehr
hoch“, äußerte Ludmilla Becker, Leiterin des Seniorenzentrums
Siegburg. Nun stand Ende Januar der zweite Termin der
Corona-Schutzimpfung in den Häusern Friedrich-Ebert-Straße und
Heinrichstraße an.
342 Personen, darunter 193 Bewohner, bekamen durch das professionelle
Impfteam die zweite Dosis des Biontech-Wirkstoffes verabreicht. Circa
sechseinhalb Stunden dauerte die Aktion, um beide Häuser zu
versorgen.
„Da greift eine große Organisations- und Dokumentationsarbeit. Das
Schlimme bestand darin, dass man nicht genau wusste, um welche Uhrzeit
der Impfstoff angeliefert wird, denn auch die Mitarbeiter sollten an
dem Tag vor Ort sein.“
Das Ganze traf die Einrichtung jedoch nicht unvorbereitet, da der
erste angesetzte Termin im Dezember nicht stattfand. „Schon hier
hatten wir alles perfekt geplant. Aufklärungsarbeit und
Einverständniserklärung füllten die vorangegangenen Tage aus.“
Anfang Januar war es soweit, die ersten Dosen kamen direkt früh
morgens. Nur wenige zählten zu dem Kreis, der nicht geimpft werden
wollte oder durfte. Diejenigen, die bereits eine COVID19-Erkrankung
durchgemacht hatten, für die heißt es sowieso vier Monate warten,
bevor eine „Auffrischung“ infrage kommt.
Mancher zeigte sich unsicher und ergriff die Möglichkeit,
Rücksprache mit den Ärzten zu nehmen. Größtenteils verlief die
Impfung unproblematisch. „Nur vereinzelt trat Fieber auf. Ob das mit
der Impfung zusammenhängt, ist aber nicht bekannt.“
Aktuell rückte dann drei Wochen später das Team um Dr. Frank Pinoli,
Britta Kolf und Dr. Tatjana Hartmann erneut an, um das Verfahren
abzuschließen. Hierbei ist zu beachten, dass die vollständige
Schutzwirkung nicht sofort einsetzt, sondern erst nach rund zwei
Wochen. „Dennoch rufen wir jetzt nicht: Hurra, wir sind geimpft. Wir
werden uns weiterhin schützen. Natürlich agieren wir im Kopf etwas
freier, doch wir müssen nach wie vor wachsam sein.“ Was sich
während der gesamten Phase eingespielt hat, bleibt in Zukunft
bestehen.
Schon zu Beginn der Pandemie verfügten die Pfleger über gute
Kenntnisse. Etwa durch Vorfälle mit MRGN-Bakterien konnte man
genügend Erfahrungen mit Schutz- und Hygienemaßnahmen sammeln. Als
im Herbst letzten Jahres doch erste Corona-Fälle bekannt wurden, gab
es keine Hysterie. „Viele Mitarbeiter sprangen kurzfristig ein, um
die Kranken zu versorgen. Ich bin sehr stolz auf unser Personal, die
haben alles toll hinbekommen.“ Trotzdem verzeichnete man einige
wenige Bewohner, die mit oder an COVID-19 verstorben sind, für die
Angehörige und das Heim ein großer menschlicher Verlust. „Die
Senioren verspüren keine Lust auf eine Erkrankung, selbst wenn viele,
die infiziert waren, keine Symptome zeigten.
Alle sind nun froh, geimpft zu sein.“ Doch ist das Ganze noch nicht
restlos vorbei. Die Angestellten, die beispielsweise ausfielen oder
nicht wollten, können die Impfung jederzeit nachholen. „Für diese
besorgen wir dann Termine im Impfzentrum.“ Alle im Seniorenzentrum
sind jedoch guter Dinge, dass sich die Situation in Zukunft entspannt
und zum Besten wendet.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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