"Trinkgeschichten" bei Kneipenführung
Siegburg „von der flüssigen Seite" ...
Siegburg - „Herzlich Willkommen zum betreuten Trinken“, lädt Walter Siebold
die Gäste ein, die mit großer Spannung am Kriegerdenkmal auf dem
Marktplatz ausharren.
Gemeinsam mit Kollege Theo Schneider begann der erfahrende
„Tour-Guide“ die Premiere zu einem Erlebnis der
„feucht-fröhlichen“ Art. Die „Siegburger Kneipen- und
Brauhausführung“ ist nicht nur ein einfaches Abklappern der
heimischen Theken-Landschaft, vielmehr dringt sie tief in die
Geschichte der Kreisstadt ein, die eine enge Verbundenheit mit dem
köstlichen „Saft“ aufzeigt. Im Rahmen des Rundgangs werden
selbstverständlich auch die legendären Kneipen und deren Wirte
gewürdigt, die bereits aus dem Stadtbild verschwunden sind, aber in
der Erinnerung der Menschen weiterleben, sei es die „Ente“ oder
der „Marktkrug“. So punktete man zu Beginn des 20. Jahrhunderts
mit einer der größten Kneipendichten in der ganzen Rheinprovinz und
lag obendrein landesweit vorn. Es gab in Siegburg auf 37 Männer eine
Kneipe. Im Jahr 1988 existierten 171 Gaststätten, heute sind es nur
noch 85.
Den Anfang machten die eifrigen Zuhörer in der „Scheerenstube“.
„Das erste Bier geht aufs Haus, die anderen müsst ihr selber
zahlen“, erläuterte Walter Siebold, da die Buchung nur das erste
„Kölsch“ beinhaltet, schließlich soll es nicht zu einem
„Saufgelage“ ausarten. Vielerlei Informationen, von der Geschichte
des Bieres bis hin zu Brauprozessen und Lagerregularien, kommen zu
Gehör, ebenso fließen wichtige Fakten der heimischen Historie mit
ein. Die Siegburger Synagoge findet hier genauso Erwähnung wie die
geheimnisvolle Legende des Siegburger Stadthundes.Von der Goldenen
Ecke führt der Weg am ehemaligen Ratskeller vorbei bis zur kleinsten
Kneipe „Em Kehsge“ in der Bahnhofstraße, bevor der nächste Halt
im „Alleestübchen“ ansteht. Über das „S im Carré“ gelangt
man am „Haus zur Arken“ vorbei in die Mühlenstraße, dem
einstigen Zentrum des Kneipenlebens.
Unzählige Anekdoten und Geschichten, besonders rund um die Kultkneipe
„Zur Ente“ lassen bei manchen sofort die Vergangenheit vor dem
geistigen Auge lebendig werden. Zahlreiche heute noch bestehende
Lokalitäten rücken gleichfalls in den Fokus, vom „Stüffje“ bis
„Zum Fass“, das heute unter Denkmalschutz steht. Darüber hinaus
wartet die Holzgasse dann noch mit unzähligen bekannten und beliebten
Namen auf, wie etwa die Gaststätte „Zum alten Holztor“, die
Heimat vieler Kegelklubs war. Den Abschluss bildet die Abteibrauerei
„Zum Roten Löwen“, wo unter anderem das „Siegburger“ und das
„Michel“ zu den Klassikern zählen.
Alle Informationen und Buchungsanfragen zur „Siegburger Kneipen und
Brauhausführung“ unter www.Stadtfuehrungen-Rheinland.de
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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