Ansiedlung einer Spielbank

Siegmetropole wird „Las Vegas“ der Region

Siegburg. Schon im Frühjahr, als der „Letter of Intent“ zwischen Bürgermeister Stefan Rosemann und dem Gauselmann-Vorstand Dieter Kuhlmann unterzeichnet wurde, gab man bekannt, dass Siegburg als möglicher Standort für eine Spielbank infrage käme. Nach allen Prüfungen ist nun die Entscheidung gefallen: Die Siegmetropole wird das neue „Las Vegas“ der Region. Vielleicht nicht in diesem Ausmaß, da die Gauselmann-Gruppe bereits im März einen weiteren Standort in Monheim am Rhein an den Start brachte. „Das ist die Blaupause für das Projekt, nur kleiner“, erläuterte Geschäftsführer David Schnabel. Geplant ist, auf 3.000 Quadratmetern, im Bereich des Gewerbegebiets Zange II, eine der modernsten Spielbanken zu errichten. Neben 250 Glücksspielautomaten, inklusive Jackpotanlagen, runden zehn Tische für Roulette, Black Jack und Poker das klassische Angebot ab.

Doch das Unternehmen verbürgt sich darüber hinaus ebenfalls für eine erstklassige Aufenthaltsqualität, wenn man nur das Ambiente genießen möchte. Eine außergewöhnliche Gastronomie sowie Show-Events vervollständigen den Service. Den ins Auge gefassten Standort können ungefähr 4,4 Millionen Menschen, in einer Fahrtzeit von 45 Minuten, erreichen, weshalb alles für ein Areal im Großraum Köln/Bonn sprach.

„Im ersten Jahr rechnen wir mit 144.000 Besuchern“ so Dieter Kuhlmann. „Obendrein kalkulieren wir mit circa 100 bis 120 Beschäftigten, die für den breit gefächerten Betrieb der Spielbank sorgen.“ Da man die Angestellten auch im eigenen Zentrum gezielt schulen möchte, soll bald mit der Suche begonnen werden. „Ein Großteil der Beschäftigten wird von hier sein“, garantiert Dieter Kuhlmann. „Also über 100 Arbeitsplätze für unsere Region und die Spielbankabgabe wird den städtischen Haushalt entlasten“, ergänzt Bürgermeister Stefan Rosemann.

„Wir spüren, dass man uns hier haben möchte“, gibt sich Dieter Kuhlmann begeistert. Doch zunächst gilt es, die Fläche zur Verfügung zu stellen. Im Dezember sollen bereits die ersten Arbeiten am Gelände zwischen OBI-Parkplatz, Mühlengraben und Isaac-Bürger-Straße, anlaufen.

Eine besondere Herausforderung besteht anfangs allerdings darin, das Grundstück, das derzeit noch ein Maisfeld im planerischen Überschwemmungsgebiet der Sieg ist, zu erschließen. Dazu braucht das Feld aus Hochwasserschutzgründen umfangreiche Erdarbeiten. Der Rat der Stadt muss außerdem bei den Verhandlungen über den Verkauf des städtischen Grundstücks auf Zange II einbezogen werden. Beratungen sind für die Sitzung am Montag, 11. Dezember vorgesehen. Einer der nächsten Schritte im Jahr 2024 wäre dann, die nötigen Planungen und Genehmigungsverfahren zügig voranzutreiben, damit der angestrebten Eröffnung in der zweiten Jahreshälfte 2025 nichts im Wege steht. Vorab greift ferner ein anhängiger Retentionsraum an der Sieg, der als Hochwasserschutzgebiet dient.

Die Gauselmann Gruppe investiert annähernd 35 Millionen Euro in dieses Projekt. „Allen Beteiligten ist bewusst, das noch zahlreiche Aufgaben zu erledigen sind, bevor die Merkur Spielbank in Siegburg starten kann. Dazu gehört genauso, dass Stadt und Unternehmen gemeinsame Maßnahmen in Sachen Jugend- und Spieleschutz angehen“, erklärte der Bürgermeister. Der durch staatliche Aufsicht streng geregelte Spielbetrieb wird durch entsprechende Beratungs- und Präventionsmaßnahmen flankiert. Zu Beginn denkt man über Öffnungszeiten von 10 bis 5 Uhr nachts nach. „Bei der gesamten Sache möchten wir jedoch Transparenz schaffen und die Menschen hier mitnehmen und auch in die öffentliche Diskussion gehen. Das ist uns als Stadt sehr wichtig“, fügt Stefan Rosemann abschließend hinzu.