Marc Remmel führt jetzt die Siegburger Lions
Staffelholz übergeben
Siegburg - von Dirk Woiciech
„Das wird ein ganz anderes Jahr als sonst“, davon ist der neue
Präsident der Siegburger Lions, Marc Remmel, überzeugt.
Im Beisein von nur wenigen Mitgliedern erfolgte die „Übergabe des
Staffelholzes“ aus den Händen von Dr. Dieter Langendorf, in den
Räumlichkeiten des Restaurants Siegblick, alles unter Einhaltung von
Hygiene- und Abstandsregeln. Coronabedingt verzichtete man hier auf
die sonst übliche Feier mit sämtlichen Club-Mitgliedern.
„Wir haben rund 70 Prozent aller geplanten Aktivitäten durchführen
können“, blickte Dr. Dieter Langendorf auf seine Amtszeit zurück.
„Bis März lief alles noch ganz normal.“ Sein Präsidentenjahr
prägte das Motto „Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen
geholfen“ (Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach).
Vor einem Jahr konnte niemand ahnen, dass dies auf die momentane
Corona-Situation perfekt zutrifft. Die Lions mussten ihre
Präsenzveranstaltungen absagen und Vorstandssitzungen meisterten die
Teilnehmer per Telefon oder virtuell. Außerdem wurden die üblichen
Zusammenkünfte mittels Videokonferenz abgehalten. „So war es sogar
möglich, einen Referenten direkt aus Amerika zuzuschalten.“
Es zeigte sich, dass die „Löwen“ auch in der Krise kreativ
blieben. „Im Kinderheim Pauline riefen wir dann ein Kunstprojekt mit
Siegburger Künstlern ins Leben, ebenfalls unter strengen
Sicherheitsauflagen. Das half nicht nur dem Nachwuchs gegen die
Langeweile während des Lockdowns, sondern auch den Künstlern, deren
Einnahmen wegbrachen“, fügte der 49-jährige Marc Remmel hinzu.
Der gebürtige Siegburger ist seit zehn Jahren bei den Lions aktiv und
stellt seine Amtszeit unter das Motto „Wer auch nur ein einziges
Leben rettet, rettet die ganze Welt.“ Dieser Talmudspruch ist in den
Ring eingraviert, den der Unternehmer Oskar Schindler von den von ihm
geretteten Juden nach Ende des zweiten Weltkrieges als Geschenk bekam.
„Er nimmt Bezug auf meine jüdischen Wurzeln in Siegburg, beschreibt
ferner den richtigen Umgang unserer Gesellschaft mit dem Coronavirus,
nämlich den Schutz des Lebens in den Mittelpunkt zu stellen. Er
charakterisiert aber auch uns Lions gut, denn wir helfen im Kleinen,
doch die viele Hilfe im Kleinen bewirkt letztendlich etwas ganz
Großes.“ Das Besondere an den Siegburger Lions für ihn ist, dass
verschiedene Berufsgruppen sich als Gemeinschaft zusammenfinden, um
das Ziel zu verfolgen, soziale Einrichtungen in der Region zu
unterstützen. „Das Schönste ist für mich, dass persönliche
Verbindungen entstehen und sich mein eigener Horizont erweitert.“
Marc Remmel ist verheiratet, Vater von vier Kindern und arbeitet
bereits zwanzig Jahre lang als Apotheker in der Kreisstadt. Seit 15
Jahren leitet er die Wilhelm-Apotheke in zweiter Generation.
Auf den neuen Präsidenten kommen zahlreiche Herausforderungen zu.
„Ob sich zum Beispiel das Adventskonzert realisieren lässt, wissen
wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.“ Auch weitere, über die
Grenzen bekannte, Activities wie die Wunschbaumaktion, der
Glühweinstand, das Jazzkonzert, sowie der Fahrradverkauf können
sicherlich nicht wie gewohnt oder stark eingeschränkt stattfinden.
Lediglich die erneute Auflage des Adventskalenders wird mit großem
Eifer vorangetrieben.
Über 50 Jahre ab Gründung bescheinigen dem Lions-Club Siegburg eine
erfolgreiche Zeit, in denen eine Gesamtsumme von rund 1,5 Millionen
Euro durch eigenes Engagement und Aktionen, für notleidende Kinder
und Jugendförderung in und um Siegburg, gesammelt wurden. Es ist
darüber hinaus eine gute Tradition, dass der Institution jedes Jahr
ein neuer Präsident vorsteht. Dieser kontinuierliche Wechsel
ermöglicht stetige Veränderungen. Frische Gedanken und Anregungen
keimen dadurch auf und fordern eine Umsetzung. Ein neuer Zeitgeist
wird eingefangen und somit die Zukunft gestaltet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.