Sportplatz mit Ausblick aufs Siebengebirge
Überlebenswichtig fürs Dorf und den Verein

Verpächter Christian Uzunoff, Geschäftsführer Stefan Schnippering, 2. Vorsitzender Oliver Schmidt und Faustball-Abteilungsleiter Dennis Preißner (von links) hoffen, dass auf dieser Wiese der neue Sportplatz entsteht. | Foto: Woiciech
  • Verpächter Christian Uzunoff, Geschäftsführer Stefan Schnippering, 2. Vorsitzender Oliver Schmidt und Faustball-Abteilungsleiter Dennis Preißner (von links) hoffen, dass auf dieser Wiese der neue Sportplatz entsteht.
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Braschoß - Der „Braschosser Turnverein“ plant ein neues Sportplatzgelände im
Ortskern

Verweilt man auf der Wiesenfläche, die neben der
DRK-Kindertagesstätte Purzelbaum gelegen ist, verzaubert ein
himmlischer Ausblick auf das Siebengebirge. So könnte an dieser
Stelle ein neuer Sportplatz erwachsen, der für den „Braschosser
Turnverein“ (BTV) extrem wichtig ist, aber ebenso den umliegenden
Dörfern zugutekommt.

Denn ab 2021 steht die bisherige Sportstätte „Auf den Hoven“,
nach über 50 Jahren, nicht mehr zur Verfügung. „Die Suche nach
einem neuen Standort gibt es schon seit geraumer Zeit, doch nun kam so
richtig Drive in die Sache“, erläuterte Oliver Schmidt, 2.
Vorsitzender des BTV. Letztendlich erklärte sich Christian Uzunoff
bereit, die landwirtschaftlich genutzte Fläche für 30 Jahre an den
Verein zu verpachten. „Wenn wir hier keine Möglichkeiten mehr für
den Sport haben, klettern wir nur noch auf Bäume“, scherzte der
Eigentümer.

Freilich ist die Situation nicht ganz so lustig, denn für den BTV,
voran mit seiner erfolgreichen Faustball-Abteilung, ist solch ein
Anlaufpunkt existenziell, und auch als Treffpunkt für ein
gesellschaftliches Miteinander von relevanter Bedeutung. „Viele
Bewohner aus Braschoß, Schreck oder Schneffelrath verbinden mit dem
alten Sportplatz viele schöne Erinnerungen an gemeinsame Feste, wie
den Bunten Rasen oder die 100-Jahr-Feier.“

Der Zuspruch der Bevölkerung für dieses Projekt ist enorm. Spenden
und Zuwendungen für die künftige Finanzierung wurden von Firmen,
sowie Privatpersonen, schon signalisiert. Aber das Bauprojekt bildet
mit knapp 350.000 Euro Kosten eine enorme Hürde. „Wir haben nun
rechtzeitig eine Bewerbungsmappe für die Förderung Moderne
Sportstätten 2022 eingereicht“, ergänzt der erste
Geschäftsführer Stefan Schnippering.

Nun fällt dem Stadtsportbund Siegburg die schwierige Aufgabe der
Verteilung der Gelder zu. „Wir möchten den Bedarf der Mitbewerber
nicht schmälern. Auch die anderen Vereine aus Siegburg benötigen die
Mittel.“

Allerdings ist der neue Sportplatz für den BTV alleine nicht zu
stemmen. Die Bewilligung im Rahmen des Förderprogramms, gemeinsam mit
einem Eigenanteilvolumen von 50 Prozent und Unterstützung der
Kreisstadt, wäre die Realisierung in greifbare Nähe gerückt. Zu den
Spenden kommen auch Summen aus laufenden Maßnahmen zum Einsatz. Schon
2019 wurden die Mitgliedsbeiträge erhöht, die Karnevalssitzung im
Februar enthielt einen „Sportplatzzuschlag“ beim Eintrittspreis
und der Erlös der „traditionellen Bierfassverlosung“ fließt
ebenfalls in das Vorhaben. Weitere Aktionen sind längst in Arbeit.

Den Flächennutzungsplan brachte man bereits im Rat der Stadt ein. Mit
der finanziellen Zusage könnte zum Ende des Jahres die Umsetzung und
bis April die Fertigstellung erfolgen, sodass die Faustball-Abteilung
mit der Außensaison starten kann. „Wir waren nach Bayer Leverkusen
der zweitmeldestärkste Verein im Rheinischen Turnerbund“, berichtet
Faustball-

Abteilungsleiter Dennis Preißner stolz. Die großartigen Erfolge der
Frauenmannschaft, die acht Jahre lang in der ersten und zweiten Liga
spielten, punkteten mit zahlreichen Meistertiteln, gerade im
Jugendbereich.

Ohnehin gehört der Nachwuchsarbeit beim BTV viel Aufmerksamkeit. Die
Kinder werden an den Sport herangeführt und dauerhaft begeistert. Die
Nähe des Sportplatzes zum Kindergarten wäre da eine Win-Win
Situation, denn eine tiefgreifende Kooperation zur sportlichen
Frühförderung ist der Wunsch beider Seiten. „Bei uns gibt es neben
dem Faustball ja noch weitere Sportarten wie Turnen, Ballett,
Gymnastik und wechselnde Fitnesskurse. Abgerundet wird das Angebot
durch eine zusätzliche Rehasport-Gruppe.“

Alle hoffen jetzt, dass die Entscheidungen positiv verlaufen und der
neue Platz bald Gestalt annimmt. „Wenn dann der Pachtvertrag
ausläuft, bin ich hundert. Das schaffe ich noch“, so Christian
Uzunoff, der mit großer Zuversicht der Verwirklichung entgegensieht.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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