Siegburg setzt ein Zeichen
„Wir reduzieren, verzichten aber nicht“
Siegburg. „Wir wollen ein klares Zeichen setzen, was die Weihnachtsbeleuchtung im öffentlichen Raum betrifft. Es herrscht eine Energieknappheit, wie wir sie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr hatten“, umreißt es Bürgermeister Stefan Rosemann eindeutig. Jedes Jahr vor dem heiligen Fest versinkt die Kreisstadt Siegburg in ein romantisches Lichtermeer. Einen enormen Anteil daran besitzt die dekorative Beleuchtung, die die Straßen und Fußgängerzone zieren. Die Anzahl der stilisierten Tannenbäume werden 2022 nun erheblich verringert. Von den rund 225 Motiven, die sonst zum Einsatz kommen, finden nur noch 96 den Weg an die Laternenpfähle.
Bereits 2017 rüstete man die komplette Weihnachtsbeleuchtung auf LED um, und war durch diese Maßnahme schon damals auf einem guten Weg, den Stromverbrauch drastisch zu senken. Dazu zählen genauso die Lichterketten an den großen Tannenbäumen, die auf dem Markt, dem Europaplatz und dem Kreisel Wellenstraße aufgestellt werden. Außerdem brennen diese dann auch nur in der empfohlenen Zeit von 16 bis 22 Uhr. Sogar der Verkehrsverein schließt sich dem Vorhaben an: „Wir begrüßen und unterstützen die Vorgaben der Stadt“, signalisiert der erste Vorsitzende Sissis Vassiliadis. „Es ist eine totale Ausnahmesituation und wir appellieren an die Gastronomen, Händler und Dienstleister, bewusst mit den Gegebenheiten umzugehen.“
Um Heizkosten zu sparen sollen die Händler am besten ihre Türen geschlossen halten, sowie die Leuchtreklame nur in der vorgegeben Zeit einschalten. Natürlich herrschen auch Sicherheitsaspekte in der City vor, so dass die Schaufensterbeleuchtung, wenn möglich, reduziert wird, ähnlich wie die Straßenbeleuchtung, die in der Nacht eine Minderung von 50 Prozent erfährt.
„Ferner gibt es darüber hinaus Bestrebungen, die Auslagenbeleuchtung herunterzufahren. Über die Eigeninitiative der Händler sind wir froh“, betont Sissis Vassiliadis. Nicht überall ist es realisierbar, denn oftmals hängen mehrere Stromkreise zusammen. Hier möchten die Verantwortlichen in Zukunft nach- oder umrüsten.
Des Weiteren ist die Stadt bemüht, das Anstrahlen von Gebäuden und Bäumen zurückzufahren. Das Museum kann allerdings nicht mitziehen. „Hier sind die Stromkreise gleichfalls miteinander verbunden, so dass letztendlich der ganze Markt dunkel wäre, wenn die das Licht am Museum abdrehen. Das geht nicht.“ Trotzdem will man mittels der Weihnachtsbeleuchtung sichtbar machen, dass Energie gespart wird.
„Die Botschaft ist: Wir reduzieren, aber wir verzichten nicht. Siegburg ist eine beliebte Einkaufsstadt und lädt immer noch zum Verweilen ein.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
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