Mit wachsamen Augen...
Regenbogenpreis für den Landschafts-Schutzverein Vorgebirge

Im Schatten des Botzdorfer Aussichtsturm an der Rheinischen Apfelroute gelegen: Die Mitglieder des Landschafts-Schutzvereins Vorgebirge (LSV) um den Vorsitzenden Michael Pacyna (4. von links) freuten sich sehr über den „Regenbogenpreis“. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Im Schatten des Botzdorfer Aussichtsturm an der Rheinischen Apfelroute gelegen: Die Mitglieder des Landschafts-Schutzvereins Vorgebirge (LSV) um den Vorsitzenden Michael Pacyna (4. von links) freuten sich sehr über den „Regenbogenpreis“.
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Bornheim - (fes) Seit mehr als 46 Jahren wacht der Landschafts-Schutzverein
(LSV) vom Vorgebirge bis zum Rhein darüber, dass die Belange des
Landschafts- und Naturschutzes gegenüber anderen Interessen gewahrt
bleiben. Für sein Engagement wurde der Verein nun mit dem
Regenbogenpreis der Grünen-Fraktion im Landschaftsverband Rheinland
(LVR) ausgezeichnet. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Botzdorfer
Naturschutzgebiet überreichte Johannes Bortlisz-Dickhoff dem
Landschaftsschutzverein (LSV) vor dessen Aussichtsturm den mit 500
Euro dotierten Preis.

„Der Landschaftsschutzverein Vorgebirge fällt auf, weil er seine
Anliegen durchsetzt. Chapeau. Er hat es hinbekommen, die Kiesgrube in
der Heide und der Ville zu verhindern. Sonst würden wir hier heute
nicht stehen“, betonte Bortlisz-Dickhoff (Vorsitzender der
Grünen-Fraktion im Landschaftsverband Rheinland (LVR) und
Geschäftsführer der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im
Rhein-Erft-Kreis).

Aus einer 1975 gegründeten Bürgerinitiative zur Bewahrung des
Vorgebirges und der Wald-Ville vor ausufernden Deponie- und
Bergbauplänen entwickelte sich zehn Jahre später der heutige LSV.
Die Umweltaktivisten setzten sich erfolgreich dafür ein, dass auf dem
Villerücken zwischen Bornheim-Botzdorf und Brenig kein Quarzkies
abgebaut wird, wie es ursprünglich geplant war. Heute befindet sich
dort ein ökologisch wertvolles Naturschutzgebiet mit vielen seltenen
und heimischen Tier- und Pflanzenarten, das unter der Leitung des BUND
betreut wird.

Aktuell setzt sich der Verein dafür ein, dass die „Rheinspange
553“, also die Autobahnbrücke (oder alternativ ein Tunnel), die
Wesseling oder Widdig mit dem rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis
verbinden soll, nicht realisiert wird. Für den LSV-Vorsitzenden
Michael Pacyna ist dies der „falsche Ansatz“ in Zeiten der
Verkehrswende. Diese Brücke führe unweigerlich dazu, dass der
Verkehr zunehmen werde, so Pacyna. Hinzu kämen ein enormer
Flächenverbrauch und Eingriffe in die Naturlandschaft.

Seit vielen Jahren ist zudem auf dem Bornheimer Stadtgebiet eine
heftige Diskussion darüber entfacht, wo künftig Windenergieräder
stehen sollen. Um eine „Verspargelung“ der Landschaft zu
verhindern – sprich: einen willkürlichen Bau von Windrädern
verteilt über das gesamte Stadtgebiet –, läuft derzeit ein Prozess
geeignete Konzentrationsflächen zu finden. Diese könnten auf dem
Villerücken und/oder in der Rheinebene entstehen.

Dieses Vorgehen begrüßt auch der LSV ausdrücklich: „Wir stehen
für die Energiewende und unterstützen die Stadt dabei
Konzentrationsflächen auszuweisen, um eine willkürliche Ansiedlung
von Windrädern zu verhindern“, so Pacyna.

Desweiteren setzt sich der Verein für einen Zehn-Minuten-Takt der
Vorgebirgsbahn (Linie 18) zwischen Bonn und Köln ein und für den
Ausbau der Rad-Pendler-Route durch das Vorgebirge. Wichtig ist es den
Vereinsmitgliedern auch Nachwuchs zu gewinnen. Daher suche man auch
bewusst die Nähe zu den „Fridays for Future“ und den „Parents
for Future“. Unlängst konnte der Verein mit Birgit Rietmann aus
Roisdorf sein 300. Mitglied begrüßen.

www.lsv-vorgebirge.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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