Familienprojekt: Krippen basteln
Ausstellung mit 48 selbst gebauten Krippen
Swisttal-Heimerzheim - Krippen gehören einfach zu Weihnachten dazu, ob in den Kirchen oder
Zuhause. Auch heute noch besonders beliebt ist es in vielen Familien,
Krippen selbst zu basteln. Dem Arbeitskreis Heimat im Ortsausschuss
Heimerzheim ist es gelungen, die Eigentümer und Erbauer von 48
solcher selbst gebauter Krippen für eine Ausstellung im Pfarrzentrum
St. Kunibert zu gewinnen. Volker Buckesfeld zum Beispiel zeigte eine
große Krippenszene, die er bereits vor rund 16 Jahren passend zu den
Krippenfiguren selbst gebaut hat. Die ältere Hütte habe er aus
Resten von Obstkisten gebastelt, sagte er, und Stäbe von
Silvesterraketen mit verbaut, die bei Neujahrsspaziergängen
aufgesammelt wurden. Zwischen selbst gebastelten Bäumchen,
Zäunen und Hügeln weist ein Schild den Weg nach „Bethlehem“. Ein
großer Schweifstern und der Verkündigungsengel auf dem Dach weisen
die Hütte als Geburtsort Jesu aus. Die Szenerie lässt sich ständig
erweitern. Eine neue Hütte, einem bayerischen Bauernhaus ähnlich,
hat er „noch schnell vor einer Woche gebaut für die Ausstellung“,
wie er sagte. Das Krippenbauen ist Familientradition bei den
Buckesfelds, die auch heute noch an die nächste Generation
weitergegeben wird. So hat Tochter Sarah, heute zehn Jahre, bereits
als Siebenjährige eine eigene Krippe aus Eisstäbchen gebaut.
Marita und Hans-Josef Balg haben ihre Krippen-Szene in den Orient in
eine Art Karawanserei verlegt. Händler bieten ihre Waren an wie
Teppiche oder Tonschalen, Frauen gehen zum Brunnen, während die
Heiligen Drei Könige auf einem voll beladenen Kamel ihre Gaben
bringen. Gebaut wurde die Krippe überwiegend aus über mehrere Jahre
gesammeltem Material wie Sperrholzresten aus dem Bastelkeller,
Styrodur von einer Baustelle, Reste von Modellbauanlagen, Hölzern und
Früchten aus dem Garten. Auch diese Krippe war ein Familienprojekt.
Ehemann Hans-Josef Balg sei für das Sägen des Hochhauses zuständig
gewesen, so Marita Balg, Enkel Moritz habe viele Kleinteile aus
Modelliermasse geformt. Im Spielwarenladen wurden viele Kleinteile wie
Töpfe, Pfannen, Teppiche gekauft, die mit Puppenstuben-Zubehör
ergänzt wurden. So sei die Krippe über mehrere Jahre entstanden,
werde immer wieder ergänzt, und werde wohn nie fertig.
Familientradition hat der Krippenbau auch bei Hans-Josef Fuß,
Hauptorganisator der Ausstellung. „Schon mein Opa und mein Vater
haben Krippen gebastelt. Ich selbst habe sieben oder acht. Verwendet
wird alles, was man so findet, auch im Wald“, sagte er.
Die Ausstellung war eine schöne Einstimmung auf Weihnachten mit
passendem Rahmenprogramm, darunter der Austausch über das Besondere
an Krippen, die Aufführung des Krippenspiels einer „Herbergssuche
mal anders“ und Live-Musik von „Jood Jemisch“.
- Gerda Saxler-Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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