Helene Hangauer feierte den 100. Geburtstag
Bei ihrer Geburt regierte noch der Kaiser

An ihr Brautkleid erinnert sich Helene Hangauer noch gut. Nach dem Krieg hat sie es „verhamstert“ für Mehl und anderes. | Foto: privat
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  • An ihr Brautkleid erinnert sich Helene Hangauer noch gut. Nach dem Krieg hat sie es „verhamstert“ für Mehl und anderes.
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Swisttal-Odendorf - (art) Als Helene Herges am 4. August 1917 in Köln-Sülz geboren
wurde, regierte noch Kaiser Wilhelm II. und es war das vorletzte Jahr
des Ersten Weltkrieges.

Viel erzählt sie nicht über ihre Kindheit in Köln. Als junges
Mädchen machte sie eine Lehre als Sekretärin und arbeitete bei einer
Firma für Berufskleidung. Und lernte bereits mit 16 Jahren 1933 ihren
späteren Ehemann Johann Hangauer kennen, als sie in der Heimat ihres
Vaters an der Mosel zu Besuch war.

Die Hochzeitsglocken aber läuteten erst 1943, mitten im Zweiten
Weltkrieg. An ihre Hochzeit erinnert sie sich Helene Hangauer noch
sehr gut: „Wir haben in St. Nikolaus in Köln geheiratet. Ich hatte
ein schönes langes weißes Abendkleid. Das habe ich nähen lassen.“
Der Bräutigam war damals Soldat und trug bei der Heirat Uniform.
„Es war eben Krieg. Deshalb haben wir nur im engsten Kreis
gefeiert“, sagt Helene Hangauer. Ihr Brautkleid aber hat der Familie
noch gute Dienste geleistet, denn: „Mein Brautkleid habe ich nach
dem Krieg im Hunsrück verhamstert für Mehl und anderes.“

Als die Familie in Köln ausgebombt war, zog sie nach Bernkastel-Kues
an der Mosel. Das Paar bekam drei Kinder: Wilfried, Marlies und Franz.
Gern und viel hat Helene Hangauer gelesen, gestrickt und gehäkelt,
für sich selbst und für die Familie, aber auch für Missionen und
andere gute Zwecke. Auch Reisen hat sie oft unternommen, nachdem ihr
Ehemann vor 31 Jahren verstorben war, gern mit Gruppen.

So war sie in Kanada, in Israel oder auf Kreuzfahrt, in späteren
Jahren mit Tochter Marlies auf Kreta oder auf Madeira. Bis sie etwa 95
Jahre war, hat Helene Hangauer selbständig in ihrem Haus in
Bernkastel-Kues gelebt, erst vor wenigen Jahren ist sie zu ihrer
Tochter Marlies und ihrem Schwiegersohn Albert Erz nach Odendorf
gezogen. Zur Feier ihres 100. Geburtstags freute sich Helene Hangauer
über viel Besuch: Kinder, Schwiegerkinder, die Enkel Markus, Andreas,
Tobias und Sabine und Urenkelin Julia, Freunde und Familie sogar aus
den USA. Und der Bürgermeister von Bernkastel-Kues, ihr Patenkind
Wolfgang Port.

An ihr Brautkleid erinnert sich Helene Hangauer noch gut. Nach dem Krieg hat sie es „verhamstert“ für Mehl und anderes. | Foto: privat
Helene Hangauer feierte ihren 100. Geburtstag. Foto: art
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