950 Jahre Heimerzheim
Dorf im Wandel
Swisttal (red). Ortsvorsteher Hermann Menth schwärmt von der „Perle hinter dem Vorgebirge“ im Speckgürtel von Köln und Bonn, die im Verlauf seiner langen Geschichte mit seinen vielfältigen Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten, nichts an ihrer Attraktivität eingebüßt hat. Vor 950 Jahren wurde besagte „Perle“, der Ort Heimerzheim, erstmals urkundlich erwähnt als „Heimvordesheim“. Da liegt es auf der Hand, dieses runde Jubiläum in den kommenden Monaten gebührend zu feiern.
Chronik bietet „Blick in die Geschichte“
Wer mehr über die Geschichte von Heimerzheim erfahren möchte, der sollte sich die 120 Seitenstarke Festchronik „1074 – 2024, 950 Jahre Heimerzheim gestern – heute - morgen“, besorgen, die der Ortsausschuss für Heimat- und Kulturpflege (OHK) gemeinsam mit dem Arbeitskreis Heimat und seinen angeschlossenen Vereinen herausgegeben hat.
Hermann Schlagheck vom Arbeitskreis Heimat, der das Buch gemeinsam mit seiner Frau Renate konzipierte, bearbeitete und gestaltete, hofft, dass es Alteingesessene und Neuzugezogene miteinander verbinden und dadurch die Gesellschaft im Dorf noch stärker zusammenwachsen wird. Mehr als 20 Autoren aus dem Ort konnten gewonnen werden, die aus erster Hand berichten.
Zu Beginn steht ein übersichtlicher chronologischer Abriss mit den wichtigsten Ereignissen von der vorchristlichen Zeit bis heute. Die weiteren Kapitel widmen sich ausführlich den Burgen, Höfen und älteren Gebäuden des Dorfes. Wie sehr sich Heimerzheim vor allem in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, beleuchtet das Kapitel „Dorf im Wandel“. Lebten in Heimerzheim vor 50 Jahren gerade einmal 2.500 Menschen, so wuchs die Zahl der Einwohner mittlerweile auf fast 7.000 Bürgerinnen und Bürger an. Nicht ausgespart werden auch die dramatischen Ereignisse rund um die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 mit eindrucksvollen Erzählungen einiger Betroffener. Jedem Heimerzheimer Verein ist ein Kapitel gewidmet und auch die Bürger selbst kommen zu Wort und schildern, was sie an ihrem Wohnort schätzen und lieben, aber auch welche Sorgen sie umtreiben. So schwärmt die vor Jahren zugezogene 44-jährige Inge: „Ich bin nicht in Heimerzheim aufgewachsen. Aber Heimerzheim ist mir mehr zur Heimat geworden als es mein Geburtsort jemals sein konnte.“ Heike (48) genießt das „tolle Dorf“ mit seiner Natur und hofft, dass es so bleiben wird und sich Heimerzheim in den kommenden 50 Jahren nicht zu einer „Kleinstadt“ entwickelt.
Die Vorsitzende des Ortsausschusses, Angelika Neubauer, wünscht sich, dass die Bürger froh und harmonisch das Jubiläum feiern werden, sie hofft aber auch, dass das Festjahr „nachhallen“ wird und appelliert daher im Grußwort des Festbuches an alle Einwohner: „Unterstützen Sie das Vereinsleben, werden Sie Mitglied in einem örtlichen Verein, nehmen Sie aktiv am Dorfgeschen teil und besuchen Sie die Veranstaltungen in unserem Dorf.“
Höhepunkteim Jubiläumsjahr
Höhepunkteim Jubiläumsjahr sind diverse Karnevalsveranstaltungen, darunter die große Prunksitzung der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft (GroHeiKa) am 19. Januar und der Rosenmontagszug am 12. Februar. Am 3. Mai gibt es einen historischen Kommersabend mit der Ehrengarde, der Juni steht im Zeichen mehrerer Jubiläumsveranstaltungen (125 Jahre Pfarr-Cäcilien-Chor Odendorf, 90 Jahre Tambourcorps, 50 Jahre Arbeiterwohlfahrt). Hinzu kommt die Projektwoche „950 Jahre Heimerzheim“ an der Swistbachschule. Das Schützenfest folgt am 6./7. Juli, ein Dorffest des OHK auf dem Gottfried-Velten-Platz ist für den 17. und 18. August geplant. Gegen Ende 2024 stehen unter anderem der leuchtende Adventskalender sowie der dritte Weihnachtsmarkt des OHK am Alten Kloster auf der Agenda.
Infos kompaktDas Festbuch ist einer Auflage von 1.000 Exemplaren erschienen und wird zum Preis von jeweils 5 Euro pro Stück bei der „Book Company“, Euskirchener Straße 1, und im Blumengeschäft Johnen, Kölner Straße 133, verkauft. Der günstige Preis ist möglich durch die Unterstützung zahlreicher Sponsoren, darunter auch 60 Betriebe aus dem Ort, Privatleute und Parteien sowie der Landschaftsverband Rheinland.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.