Gedenkstunde in Heimerzheim
Für die Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft

Am zentralen Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Heimerzheim fand die Gedenkfeier an alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft statt. | Foto: art
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Swisttal-Heimerzheim - (art) Auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog
ist der 27. Januar seit 1996 alljährlich bundesweiter Gedenktag an
alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, weil an
diesem Tag im Jahr 1945 das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
durch die Rote Armee befreit wurde.

Etwas zeitversetzt hatte auch die Gemeinde Swisttal zum Gedenken auf
den Jüdischen Friedhof in Heimerzheim eingeladen. „…sie sagten,
kommt, lasst uns sie vernichten, ihr Volk ausmerzen, und der Name
Israel soll nie wieder erwähnt werden.“ Dieser Vers aus Psalmen,
Kap. 83, Vers 5 steht in deutscher und hebräischer Sprache dort auf
dem zentralen Gedenkstein. Am 9. November 1981 hat die Gemeinde
Swisttal diesen Stein errichtet zur Erinnerung und Mahnung an die
Millionen jüdischen Opfer des Nationalsozialismus.

„Indem wir gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus gedenken,
halten wir zugleich die Erinnerungen an die Schicksale dieser Menschen
lebendig“, sagte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Anwesend waren
auch Susana Klick (eine Verwandte der von den Nazis ermordeten
jüdischen Familie Steinhardt) die ehemalige Landtagsabgeordnete Ilka
von Boeselager, ihr Nachfolger Oliver Krauß, Vertreter der
Ratsfraktionen und Ortsvorsteher, Mitglieder des Heimerzheimer
Arbeitskreises Heimat und des Arbeitskreises Stolpersteine. Auf 1,1
Millionen werde die Zahl der Opfer allein im KZ Auschwitz geschätzt,
sagten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 der
Georg-von-Boeselager-Schule, die sich mit ihrem Politik- und
Geschichtslehrer Andreas Tiggemann mit der Thematik beschäftigt
hatten. Viele weitere Millionen Opfer in anderen KZ kommen hinzu.
„Auschwitz ist ein Symbol für die systematische Entrechtung,
Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Zu den Opfern
gehören ebenfalls politisch Andersdenkende, Sinti und Roma,
Homosexuelle und Menschen mit Behinderungen, denen der Rassenwahn und
das totalitäre Regime der Nationalsozialisten zum Verhängnis wurden.
Sie wurden ihrer Rechte, ihres Besitzes, ihrer Heimat, ihrer Würde
und millionenfach ihres Lebens beraubt“, so die Bürgermeisterin.
Die Vergangenheit sei Mahnung, dass sich jeder aktiv für Freiheit,
Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit einsetzen müsse.
Ilka von Boeselager betonte wie wichtig es sei sich in Erinnerung zu
rufen, wozu Menschen fähig sind. Auch für die Zukunft sei es wichtig
immer wieder deutlich zu machen, dass sich so etwas niemals
wiederholen dürfe. Heimerzheims Ortsvorsteher Hermann Leuning legte
der jüdischen Tradition folgend einen kleinen Stein auf den zentralen
Gedenkstein.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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