Swisttaler Feuerwehr gefordert
Gefordert bis zur Leistungsgrenze
Swisttal-Strassfeld (Ad). Vollalarmierung für die Swisttaler Wehr:
Staubexplosion im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Krupp in
Strassfeld, Brand in zwei Lagerhallen, vier vermisste Personen, fünf
weitere Personen – davon eine mit einem gebrochenen Bein – unter
Fahrzeugen bzw. Maschinen in weiteren angrenzenden Hallen eingeklemmt.
Blaulicht-Gewitter in Richtung Strassfeld – doch die Feuerwehrleute
wussten zu diesem Zeitpunkt bereits: Es handelte sich um die
traditionelle Jahresabschlussübung aller Swisttaler Löschgruppen.
Brandoberinspektor Christian Klein, Pressesprecher der Wehr: „Datum
und Uhrzeit waren den Kameraden zwar bekannt, nicht aber Ort und
Szenario“.
Vor Ort übernahm Paul Buhl, stellvertretende Leiter der Swisttaler
Wehr, das Kommando und teilte den Schadensbereich zunächst in drei
Abschnitte auf. Der zuerst eintreffende Löschzug Nord (Löschgruppen
Ollheim/Strassfeld, Heimerzheim und Dünstekoven) leitete in der
ersten Halle der Getreideannahme und –lagerung eine Menschenrettung
mit mehreren Trupps unter Atemschutz ein. Zudem wurde der Stapler,
unter dem eine Person eingeklemmt war, gegen Wegrutschen gesichert und
die Person befreit. Während dieser Einsatzmaßnahmen machte sich eine
weitere Person mit dem gebrochenen Bein auf der Empore oberhalb des
Staplers bemerkbar und musste vorsichtig aus zwei Meter Höhe gerettet
werden.
Der Löschzug Süd (Löschgruppen Ludendorf, Miel und Odendorf) baute
eine zweite Wasserversorgung über eine Strecke von ca. 400 Metern auf
und leitete eine Menschenrettung mit ebenfalls mehreren Trupps unter
Atemschutz in der weitere Halle der Getreideannahme ein. Zudem
sicherte der Löschzug Lagerstätten von Dünger, Diesel und
Pflanzenschutzmitteln durch eine sogenannte Riegelstellung vor einem
Übergreifen des Brandes.
Der Löschzug Ost (Löschgruppen Buschhoven und Morenhoven) übernahm
den Abschnitt der Maschinenhalle. Die befreiten die Kräfte weitere
eingeklemmte Personen und fanden auch die vermissten Personen -
insgesamt waren es neun.
„Es zeigte sich jedoch, dass dieses Szenario alle drei Löschzüge
an ihre Leistungsgrenzen gebracht hat, was aber auch bei der
Ausarbeitung der Übung beabsichtigt wurde“, betonte Stefan
Schumacher, Leiter der Feuerwehr, in einem ersten Resümee: „Neben
dem Einsatz der Geräte und Ausrüstung ist bei derartigen großen
Übungen mit allen Löschgruppen immer auch die Kommunikation zwischen
den Einheiten ein Punkt, der intensiv geübt werden soll. Gerade bei
solchen weiträumigen und komplexen Einsatzstellen ist die
Kommunikation innerhalb eines Löschzuges, aber auch der drei
Zugführer mit dem Einsatzleiter und dem Einsatzleitwagen wichtig für
den Erfolg“.
Nach der Übung stärkten sich die Swisttaler Feuerwehrleute im
Feuerwehrhaus Miel bei Suppe und kalten Getränken; Schumacher nutzte
zudem die Gelegenheit, um Bescheinigungen für absolvierte Lehrgänge
zu überreichen als auch einige Beförderungen auszusprechen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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