Verein Politik Aktiv!
Haben Sie Mut zum Mitmachen!

Mitglieder und Gäste des Vereins Politik Aktiv! 
In der Mitte der Fraktionschef der Bonner CDU im Stadtrat, Dr. Klaus-Peter Gilles | Foto: HJU
  • Mitglieder und Gäste des Vereins Politik Aktiv!
    In der Mitte der Fraktionschef der Bonner CDU im Stadtrat, Dr. Klaus-Peter Gilles
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Die Mitglieder und Gäste des Vereins „Politik Aktiv!“ freuten sich diesmal den Fraktionschef der Bonner CDU im Stadtrat, Dr. Klaus-Peter Gilles, beim monatlichen Stammtisch begrüßen zu dürfen. „Wer ist denn heute noch bereit, in der Politik mitzumachen?“. Haben Sie Mut zum Mitmachen. Diesen Rat gab Dr. Gilles gleich zu Beginn der Veranstaltung.

Der promovierte Ingenieur und Unternehmer weiß wovon er redet; er führte die zurückliegenden zehn Jahre ohne Unterbrechung die Bonner CDU Ratsfraktion. Seine siebzig Jahre sieht man dem eloquenten Politiker nicht an. Redegewandt - ohne zu schwätzen - zog er die Zuhörer in seinen Bann. Was er sagte, hat Hand und Fuß. Jeder spürte seine Fähigkeit zur Analyse. Mit seinem authentischen Auftreten vermag er aber auch mit Lösungsvorschlägen zu überzeugen. Dr. Klaus-Peter Gilles ist ein politischer Kümmerer. "Wenn es nicht offensichtlicher Nonsens ist, dann nehme ich mich jeden Problems an, das an mich herangetragen wird. Jeden Tag sollte sich ein Kommunalpolitiker deutlich machen und sich stets bewusst sein, wofür und in wessen Auftrag er Politik macht.“ Wertvolle Erfahrungen sammelte er schon in seiner beruflichen Tätigkeit. Überwiegend in Entwicklungsländern tätig, war er mit großen internationalen Projekten in den Bereichen Infrastruktur und Umwelt befasst. Als ausgewiesener Kenner der Logistik, sowohl im fachlichen als auch im übertragenen Sinne, machte er deutlich, dass man ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen nicht weit kommt. Gerade in Entwicklungsländern gelten bekanntlich andere Maßstäbe. Was für uns in Deutschland selbstverständlich ist, funktioniert anderen Orts manchmal gar nicht. Da sind auch schon Fähigkeiten gefragt, die ein Stadtrat in der Politik gebrauchen kann. Nicht alles nach Schema „F“ abarbeiten, sondern sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. Zu diesem Thema gab es eine intensive Diskussion, haben doch auch einige unserer Diskutanten langjährige Auslanderfahrungen.

Wir sprachen über viele Themen. Die Meckenheimer interessierten sich unter anderem für die Erfahrungen mit der konkreten Umsetzung in Sachen „Klimanotstand“ in der Bundesstadt Bonn, steht doch auch in Meckenheim eine schwarz-grüne Koalition zur Diskussion. Problem sei nicht die Klimapolitik als Ganzes, so Gilles, sondern das funktionierende Zusammenspiel aller politischen Aspekte. Wenn wir über Klimapolitik sprechen, dann gehört dazu auch die Berücksichtigung der beiden Faktoren Wirtschaft und Soziales zwingend dazu. Er veranschaulichte diese drei Bestandteile an Hand eines Dreiecks. Wenn die Schenkel nicht gleichlang sind, dann gerät die Klimapolitik insgesamt in Schieflage. Klimapolitik darf deshalb nicht isoliert von den sonstigen Politikfeldern betrachtet werden.

Ein weiteres Thema war die hohe Siedlungsdichte in Bonn und der Region. Durch den hohen Druck, Wohnraum in den umliegenden Gemeinden schaffen zu müssen, sind Verkehrsprobleme vorprogrammiert. Hier waren deshalb auch die Entwicklungschancen durch eine Stärkung der Achse B56 – Odendorf-Buschhoven- Bonn durch einen BAB Vollanschluss und der Ortsumgehung Miel kurz Thema.
Interessant waren auch die Bonner Erfahrungen zur aktuellen Situation bei den Kommunen zur Aufnahme von Flüchtlingen der griechischen Inseln. Dr. Gilles wies darauf hin, dass die Stadt Bonn bereits nahezu 160% ihres Solls bei der Aufnahme von Migranten erfüllen würde. Die Teilnehmer waren sich einig, es darf keinen Wettstreit der Kommunen geben, wer bereit ist die meisten Asylbewerber aufzunehmen.

Nach dreieinhalb Stunden kurzweiliger Diskussion musste der Versammlungsleiter und Vorsitzende des Vereins „Politik Aktiv!“, Günter Klein, die Diskussion schweren Herzens abbrechen. Es war wieder einmal mehr ein gelungener Abend. Aber auch unser Gast fühlte sich wohl. "Wissen Sie, früher wurde in den Verbänden viel mehr diskutiert. Das kommt inzwischen leider viel zu kurz.“ Das konnten die Teilnehmer nur allzu gut bestätigen.

LeserReporter/in:

H.-J. Unger aus Swisttal

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