CDU Frauenunion -Neue Veranstaltungsreihe
Hebammen im Wandel der Zeit!

Der Beruf der Hebamme im Wandel der Zeit war das Thema der ersten Veranstaltung der neuen Reihe „Politischer Kaffeeklatsch im fürstlichen Ambiente“ der CDU Frauenunion Swisttal.
Die Vorsitzende der CDU Frauenunion Swisttal Martina Unger erläuterte den sehr schweren Stand der Hebammen durch die Jahrhunderte. Der Name Hebamme stammt aus dem Altertum von „Hev Anna“ was soviel heißt: die Großmutter hebt das Neugeborene hoch. Im 15. Jh. wurde dann das erste Buch über Frauenheilkunde verfasst. Nur zwei Jahrhunderte später, im 17. Jh. wurden viele Hebammen als Hexen verfolgt und bestraft was zu einem massiven Wissensverlust führte.
Erst im 19. Jh. wurde dann Geburtshilfe ein Pflichtfach bei der ärztlichen Ausbildung, die Folge daraus war, dass der Beruf der Hebamme enorm litt. Sie verdienten in dieser Zeit so wenig, dass ein wirtschaftliches Auskommen kaum möglich war. Im ausgehenden 19. Jh. wurde der Zusammenhang von Reinlichkeit, Desinfektion und den hohen Sterbezahlen der Mütter im Kindbettfieber entdeckt. Die Hebammen hatten also einen wesentlichen Anteil an der Verwirklichung von Hygienevorschriften zum Schutz der Mütter im Wochenbett.
Seit 2000 machen die hohen Haftpflichtzahlungen den freiberuflichen Hebammen zu schaffen. Leider wird auch der Anspruch, eine Rundumversorgung für schwangere Frauen, von Geburtsvorbereitung, Niederkunft und Wochenbettversorgung zu gewährleisten, immer wieder hinterfragt.
Ein EU - Erlass von 2017 fordert bis 2030 eine einheitliche Ausbildung aller Pflegeberufe, auch der Hebammen, in der EU zu verwirklichen. In den angelsächsischen Ländern und der Schweiz sind akademische Abschlüsse für Hebammen mit Bachelor, Master, und Professur schon lange möglich und üblich. In den Bundesländern Bayern, Niedersachsen und Baden Württemberg sind die Hochschulen für die zukünftigen akademischen Ausbildungsgänge schon benannt. Die CDU Frauenunion Rhein-Sieg setzt sich dafür ein, dass auch in NRW die Ausbildung zur Hebamme möglichst bald entsprechend der verbindlichen Richtlinien der EU begonnen wird.
Dem Vortrag folgte eine rege Diskussion bei vorzüglichen Kuchen und Kaffee. Martina Unger freute sich über die regen Diskussionsbeiträge, angereichert mit vielen persönlichen Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte. Alle waren sich einig darin, dass die Hebamme eine wichtige Funktion im Lebenszyklus hat und unterstützt werden muss.
Die Veranstaltungsreihe wird am 16.07. um 15:00 Uhr im Restaurant Graf Belderbusch mit dem Thema „Wasserstoff - eine Technologie der Zukunft“ fortgesetzt.

LeserReporter/in:

H.-J. Unger aus Swisttal

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