Die Opfer sind nicht vergessen
Informationstafel am jüdischen Friedhof ergänzt den ...

In einer Feierstunde enthüllt wurde die zusätzliche Informationstafel, die von einem Initiativkreis angeregt wurde und über den am jüdischen Friedhof am Heimerzheimer Dornbuschweg informiert. | Foto: Fotos: art
  • In einer Feierstunde enthüllt wurde die zusätzliche Informationstafel, die von einem Initiativkreis angeregt wurde und über den am jüdischen Friedhof am Heimerzheimer Dornbuschweg informiert.
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Swisttal-Heimerzheim - (art) …sie sagten, kommt, lasst uns sie vernichten, ihr Volk
ausmerzen, und der Name Israel soll nie wieder erwähnt werden.“
Dieser Vers aus Psalmen, Kap. 83, Vers 5 steht in deutscher und
hebräischer Sprache auf dem Gedenkstein auf dem alten jüdischen
Friedhof am Dornbuschweg in Heimerzheim. Zwar war der Gedenkstein im
Jahr 1981 im Einvernehmen mit dem Landesverband jüdischer Gemeinden
Nordrhein und der jüdischen Synagogengemeinde Bonn, die den Vers
ausgewählt hatte, nach einem Ratsbeschluss errichtet worden.
Allerdings sei der Vers ohne seinen Kontext und den Grundgedanken der
Psalmen „Liebe und Vertrauen auf Gott und zu allen Menschen“ nicht
zu verstehen, stellten Michael Gadow, Hermann Leuning, Hermann Menth
und Hermann Schlagheck bei der alljährlichen Gedenkfeier auf dem
jüdischen Friedhof am 27. Januar fest.

Er mache nicht deutlich, was die Gemeinde Swisttal mit ihren Bürgern
mit der Errichtung des Gedenksteins 1981 ausdrücken wollten. Sie
riefen daher einen Initiativkreis ins Leben, der sich für eine
zusätzliche Informationstafel neben dem Gedenkstein einsetzte. Damit
wollten sie ein Zeichen setzen, dass die Verbrechen der Zeit des
Nationalsozialismus und ihre Opfer nicht vergessen sind und sich
darüber hinaus zum friedlichen Zusammenleben unter Beachtung von
Menschenwürde und Menschenrechten aller Menschen bekennen. In einer
Feierstunde in Anwesenheit von Vertretern jüdischer Vereinigungen,
Vize-Landrätin Michaela Balansky, Vertretern von Rat und
Institutionen, Schülerinnen und Schülern der
Georg-von-Boeselager-Schule sowie Bürgerinnen und Bürgern wurde die
Tafel jetzt enthüllt. Dies an einem doppelt bedeutsamen Tag: dem 70.
Jahrestag der Verkündung des Deutschen Grundgesetzes und dem
jüdischen Freudenfesttag Lag BaOmer am 23. Mai, wie Michael
Rubinstein vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Nordrhein
erfreut feststellte: „Das ist ein besonderer Tag aus jüdischer
Sicht. Es ist zu einer guten Stunde.“ Wichtiger als Worte und
Beschlüsse aber seien Haltungen und Taten, die jeder einzelne jeden
Tag realisiere oder auch unterlasse, sagte Gadow. Mit eindringlichen
Texten betonten die Schüler Menschenrechte, Menschenwürde, Glaubens-
und Gewissensfreiheit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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