Rettungspunkte im Kottenforst
Initiative von Ehepaar Hansen aus Swisttal
Swisttal-Buschhoven - Wer im Wald unterwegs ist, hat nicht überall Handy-Empfang. Nicht nur
das kann bei einem Unfall oder Notfall zum Problem werden. Auch
problematisch kann es dann sein, den Rettungskräften den genauen
Standort durchzugeben. Die Erfahrung hat auch die langjährige
Abteilungsleiterin Reha-, Fitness- und Gesundheitssport beim SV Hertha
Buschhoven, Angelika Hansen, schon gemacht. Ihre Gruppe hat schon zwei
Mal den Rettungsdienst gebraucht, wenn sie auf den Wegen in und um den
Kottenforst bei Buschhoven unterwegs war. „Da fiel uns auf: wie
beschreiben wir den Ort, an dem wir die Hilfe brauchen?“, erzählt
sie. Als erstes hat dann ihr Ehemann Friedrich Hansen als ehemaliger
Pilot mit einem ehemaligen Marineangehörigen selbst Koordinaten
erstellt, die an den Rettungsdienst gegeben wurden. Parallel aber
hatte das Ehepaar Hansen die Installation und Markierung von
sogenannten Rettungs- und Notfallpunkten beantragt. Seit Ende letzten
Jahres gibt es nun in allen Waldflächen des Swisttaler
Gemeindegebietes insgesamt 34 dieser Waldrettungspunkte. Dass die
Umsetzung vier Jahre gedauert hat, lag weniger an den Abstimmungen der
Gemeinde in enger Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt
Rhein-Sieg-Erft, der Stadt Bornheim und der Freiwilligen Feuerwehr
Swisttal. Vor allem waren für zehn Rettungspunkte
Ausnahmegenehmigungen des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des
Rhein-Sieg-Kreises notwendig, weil sie im Landschaftsschutzgebiet
liegen, sowie für 14 weitere, weil sie im Naturschutz liegen. Die
Standorte hätten ja unbedingt das Kriterium erfüllen müssen, dass
es dort auch Handy-Empfang gebe, sagte Torsten Clemens von der
Wehrleitung der Swisttaler Feuerwehr. Wichtig sind die Rettungs- und
Notfallpunkte für alle Nutzer der Waldwege, über die Sportgruppen
hinaus auch für Spaziergänger, Reiter und Forstbeschäftigte.
Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner dankte für die Initiative, die die
Sicherheit im Wald für alle noch einmal erhöhe.
Die Rettungs- und Notfallpunkte dienen der eindeutigen Standortangabe
in einem Notfall. Auf den Schildern im Swisttaler Gemeindegebiet
tragen sie als erstes die Kennziffer 08 für Swisttal, gefolgt von
einer dreistelligen Zahl – am Treffpunkt in diesem Fall 104, die dem
Rettungsdienst die genaue Position übermittelt, sowie SU für den
Rhein-Sieg-Kreis. Wählt man bei einem Notfall die einheitliche
Notrufnummer 112, nennt man dort diese Kennung. Die Leitstelle
alarmiert dann die dem jeweiligen Schild jeweils nächst gelegenen
Rettungsdienste und Feuerwehren. Angelika Hansen empfahl allen
Gruppen, die Schilder der Rettungspunkte an ihrem Weg zu fotografieren
und auf dem Handy zu speichern, damit sie im Notfall gleich genannt
werden können.
- Gerda Saxler-Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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