Tollitäten für Heimerzheim
„Nie mehr ohne Alaaf!“

Aus der karnevalistischen Diaspora auf den Narrenthron an der Swist: Ulrike (3. von links) und Joachim (3. von rechts) nehmen am 10. November 2023 ihre Insignien der Macht in Empfang.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Aus der karnevalistischen Diaspora auf den Narrenthron an der Swist: Ulrike (3. von links) und Joachim (3. von rechts) nehmen am 10. November 2023 ihre Insignien der Macht in Empfang.
  • Foto: Frank Engel-Strebel

Swisttal-Heimerzheim (fes). Aus der „karnevalistischen Kulturwüste“ ins schunkelfreudige Rheinland. Dass Joachim (56) und UIlrike (51) Kempchen einmal das Narrenzepter schwingen werden, war ihnen gewiss nicht in die Wiege gelegt. Die beiden stammen aus Niedersachen, wer dort mit Pappnas‘ und Hötchen zur Karnevalszeit durch die Straßen zieht, tut dies eher im Verborgenen. Vor rund 24 Jahren zog das Paar beruflich bedingt ins Rheinland, erst kurz nach Bornheim, dann fanden sie in Heimerzheim ihre neue Heimat und schon bald waren sie mit jecken Virus infiziert. Ab da war klar: „Nie mehr ohne Alaaf!“ Unter diesem Motto werden die beiden nach ihre Proklamation am 10. November in der Schützenhalle über die Heimerzheimer Jecken in der Session 2023/24 als Prinz Joey I. und Prinzessin Ulli I. regieren.

Die Vorstände der Großen Heimerzheimer Karnevalsgesellschaft (GroHeiKa) Anno 1955 und die Ehrengarde Heimerzheim Anno 1974 stellten die beiden im „Hotel Klosterstube jetzt vor und halten damit das in der vergangenen Session gegebene Versprechen, dass es „im Hemezeme Karneval wigge jeht“ ein.

Ulli wuchs in Hildesheim auf, Joey in Salzgitter-Bad. Der Prinz in spe leitet in Köln bei einem großen Rechtsschutzversicherer den Bereich Leistungsmanagement und ist daneben in der Unternehmensgruppe als Mitgeschäftsführer einer Rechtsschutz-Schadensreglierungsgesellschaft tätig. Ulli arbeitet als Rechtsanwältin in Bonn als Leiterin des rechtlichen Beratungsdienstes eines bundesweit agierenden Pflegeschutzbundes.

„Wir haben gemerkt, was wir in den vielen Jahren in Niedersachsen alles verpasst haben“, betonen die beiden. Dort hatten sie sich vor über 35 Jahren beim Tanzen kennengelernt. Turniere und Shows im Latein- und Standardtanz sind bis heute ihre große Leidenschaft. Im Rheinland spürten sie dann, dass der Karneval etwas ganz Besonderes ist: „Es ist ein Gefühl, das sich nur schwer beschreiben lässt. Es sitzt tief in einem und man muss gar nicht damit aufgewachsen sein, um sich mit dem Karnevalsvirus zu infizieren“, schwärmen Joey und Ulli.

Sie schlossen sich den Inaktiven der GroHeiKa und den Aktiven der Ehrengarde an. Ulli leitet als Jugendwartin und Choreografin die Kadetten der Ehrengarde. Joey agiert im Hintergrund als 1. Schriftführer der Ehrengarde und ist „Hoffotograf“ des Traditionsvereins.

Stolz sind die beiden, dass sie als Jubiläumsprinzenpaar auch die 50-jährige Vereinsgeschichte der Ehrengarde repräsentieren dürfen.

Begleitet wird das Paar von Prinzenführerin Elsbeth Bauer von der GroHeiKa, die als Bauer im ersten Heimerzheimer Damendreigestirn 2020 für Furore sorgte und 1. Vize-Präsidentin der GroHeiKa ist, sowie von Prinzessinnenführer Karl Heuel aus den Reihen der Ehrengarde. Er regierte 2004 als Jubiläumsprinz zum 30. Bestehen der Ehrengarde. Als weitere Adjutanten unterstützen Frauke Richter (Ehrengarde und Heimerzheimer Prinzessin von 2010) sowie Sven Kleebank ebenfalls von der Ehrengarde die beiden. Mit dabei sein werden natürlich auch Filius Tim (23), der derzeit noch in Amerika weilt, zur Session aber rechtzeitig wieder daheim sein wird, und der 17-jährige Sohn Finn, der dann als „Hoffotograf-Azubi“ seine Eltern ins rechte Licht rücken wird.

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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