Giftköder im Garten
Nina ist dem Tod von der Schippe gesprungen

Marion Broda ist froh, dass ihre Hundedame Nina den Giftköder überlebt hat – doch sie ist besorgt, dass der oder die Täter es erneut versuchen könnten.  | Foto: mt
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  • Marion Broda ist froh, dass ihre Hundedame Nina den Giftköder überlebt hat – doch sie ist besorgt, dass der oder die Täter es erneut versuchen könnten.
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Swisttal-Heimerzheim (mt). Ob Tierfreund oder nicht: Wer Mischlingshündin Nina in ihrem Zuhause bei Familie Broda besucht, kann keinen Groll gegen sie entwickeln. Kaum hat man sich gesetzt, legt sie einem ihren Kopf auf den Fuß und genießt es, kurz gestreichelt zu werden. Doch mindestens einen Menschen muss es geben, der der betagten Hundedame nur das Schlimmste wünscht: „Am Sonntag, 1. Mai, haben wir mehrere Giftköder am Hoftor und im Garten gefunden“ berichtet ihr Frauchen Marion Broda erschüttert. Und wie sich kurze Zeit später herausstellte, hatte Nina auch mindestens einen Giftköder gefressen. „Sie war plötzlich ganz schlapp und konnte nicht mal mehr stehen.“ Dank der sichergestellten Giftköder war die Tierklinik in der Lage, Ninas Leben zu retten. Zwei Tage musste die Hündin dort bleiben, was auch eine finanzielle Belastung war. In den Tagen darauf war Nina kaum sie selbst. „Sie war inkontinent und beinahe apathisch.“ Erst nach über einer Woche konnte Marion Broda wieder aufatmen, als ihr Hund wieder so war wie immer.

Die Mischlingshündin hat die bessere Hälfte ihres Lebens bei ihrem heutigen Frauchen verbracht: Seit acht Jahren schon lebt sie bei Marion Broda und ihr Frauchen freut sich über jedes weitere Jahr, das der Hündin gegönnt ist. „Nina hat wirklich ein schweres Leben gehabt und einen schönen Lebensabend mehr als verdient“. Die ersten Jahre hatte die Hündin auf den Straßen Rumäniens verbracht, später landete sie in einem Tierheim, wo sie von einem anderen Hund völlig zerbissen wurde. Eine private Tierschützerin hat Nina gesund gepflegt und letztlich in ihr heutiges Zuhause vermittelt. Marion Broda schätzt ihr Alter auf etwa 12 Jahre, womöglich aber ist sie älter. Arthrose macht es Nina schwer sich zu bewegen, die Spaziergänge sind eher kurz. Dennoch zeigt sich die Hündin zufrieden und dankbar.

Doch nach der Erleichterung, dass Nina nun den Giftanschlag überstanden hat, überwiegt bei Marion Broda jetzt die Angst: Wer hat versucht, ihren Hund zu vergiften? Werden es der oder die Täter wieder versuchen? Broda hat die Vermutung, dass es jemand ganz gezielt auf ihre alte Hundedame abgesehen haben könnte. Der einzige Grund, den sie sich vorstellen kann: Nina, die altersbedingt nur noch wenig hören kann, bellt immer wieder kurz auf, wenn sie doch etwas hört, etwa eine zuschlagende Autotür auf dem Parkplatz vor dem Haus oder wenn ein LKW vorbeifährt. „Manche Kinder machen sich auch einen Spaß daraus und klopfen ans Tor, weil sie wissen, dass dann der Hund bellt.“ Doch obwohl bei manchen Nachbarn das Bellen zu hören sein wird, habe sich in all den Jahren keiner von ihnen beschwert. „Wenn jemand ein Problem hat, soll er sich bitte bei mir melden oder einen Brief schreiben. Man kann doch miteinander reden und dann auch eine Lösung finden.“

Um Nina in Sicherheit zu wissen, darf der Hund nun keine Minute mehr allein auf dem Hof oder im Garten bleiben. Außerdem will ihr Frauchen das Gelände mit mehreren Videokameras sichern. Langfristig überlegt die Beamtin sogar umzuziehen, obwohl sie schon seit 2009 in ihrem Zuhause lebt und sich in Heimerzheim wohlfühlt. „Doch wenn ich jetzt mit Nina im Hof sitze, frage ich mich, ob derjenige mich wohl in diesem Moment beobachtet.“

Das Auslegen der Giftköder hat die Hundebesitzerin zur Anzeige gebracht. „Große Hoffnungen hat mir die Polizei aber nicht machen können.“ Allerdings wurden die rezeptpflichtigen Medikamente, die der Täter im Giftköder verwendet hat, vermerkt, um womöglich Zusammenhänge mit anderen Fällen herstellen zu können. Anderen Hundebesitzern, egal ob in Heimerzheim oder der Region, rät Broda immer wachsam zu sein und bei auffälligem Verhalten möglicher Täter nicht wegzusehen. Sollte der Verdacht bestehen, dass ein Tier vergiftet wurde, heißt es, keine Zeit zu verlieren und einen Tierarzt aufzusuchen.

Marion Broda ist froh, dass ihre Hundedame Nina den Giftköder überlebt hat – doch sie ist besorgt, dass der oder die Täter es erneut versuchen könnten.  | Foto: mt
Mit rezeptpflichtigen Medikamenten in Leberwurst hat der Täter versucht, den Hund zu vergiften.  | Foto: Broda
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