Sieben alte Ortsschilder
Swisttaler Gemeindearchiv erhält Fundstücke

Willi Bredulla, leidenschaftlicher Sammler, übergab die historischen Ortschilder für das Gemeindearchiv an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (Mi) und Gemeindearchivarin Hanna Albers (re). | Foto: art
  • Willi Bredulla, leidenschaftlicher Sammler, übergab die historischen Ortschilder für das Gemeindearchiv an Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (Mi) und Gemeindearchivarin Hanna Albers (re).
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Swisttal - Passend zum 50. Gründungsjubiläum der Gemeinde Swisttal hat das
Gemeindearchiv jetzt neue großformatige und schwergewichtige
Archivalien bekommen: sieben alte Ortsschilder aus der Zeit vor der
kommunalen Gebietsreform 1969 und eine Reihe historischer Fotos hat
der Heimerzheimer Willi Bregulla im Beisein von Bürgermeisterin Petra
Kalkbrenner an Gemeindearchivarin Hanna Albers übergeben.

Die Fundstücke stammen aus dem Haus des im November 2014 verstorbenen
Ehrenpräsidenten des Tambourcorps Frei Weg Heimerzheim, Wilhelm
Schumacher. Als der Sohn seiner Lebenspartnerin das alte Fachwerkhaus
an der Heimerzheimer Brückenstraße gekauft hatte, habe er die
Ortsschilder aus emailliertem Eisen auf dem Dachboden gefunden,
erzählt Bregulla. „Heimerzheim Kreis Bonn Land Reg. Bez. Köln“
steht auf einem Ortsschild, „Dünstekoven Landkreis Bonn Reg. Bez.
Köln“ auf einem anderen. „Das Spannende ist, dass es den
Landkreis Bonn bis zum Jahr 1969 gab, dem Jahr als unsere Gemeinde
Swisttal gegründet wurde“, waren sich Bürgermeisterin Petra
Kalkbrenner und Gemeindearchivarin Hanna Albers einig. Die
Beschädigungen auf den Schildern stammen von Schüssen mit
Kriegswaffen, ist Bregulla sicher. Denn nach dem Krieg hätten Waffen
„einfach so herumgelegen“ und jeder „damit spielen können“,
auch er selbst habe damit geschossen. Eine logische Erklärung, wie
die Ortsschilder in den Besitz von Wilhelm Schumacher gekommen sind,
haben Bregulla und Albers auch: der Heimerzheimer hatte in Bonn eine
Lehre als Schuhmacher absolviert. In dieser Zeit fertigte er auch
Maßschuhe für den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss an, der
einen Klumpfuß hatte, wie Prof. Hermann Schlagheck in einem Aufsatz
im Heimatboten festgehalten hat. Anfang der 1960er Jahre verlor das
Schuhmacher-Handwerk immer mehr an Bedeutung, viele Betriebe mussten
schließen. Wilhelm Schumacher bekam eine Stelle bei der
Straßenmeisterei. Als der Landkreis Bonn 1969 aufgelöst wurde,
gehörte es wohl zu seinen Aufgaben, die überholten Ortsschilder
abzumontieren und durch neue zu ersetzen.

Willi Bregulla ist leidenschaftlicher Sammler. „Was andere
weggeschmissen haben, konnte ich immer gebrauchen“, sagt er. Ob
Steinguttöpfe, Werkzeuge oder Gerätschaften. Einiges davon wird er
beim großen Bürgerfest zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde
Swisttal am 2. Juni vor dem Gemeindearchiv im ehemaligen Pastorat in
Ludendorf präsentieren.

- Gerda Saxler-Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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