Wicky Junggeburth fühlte sich zu Hause
Vollblutkarnevalist in Ollheim
Swisttal-Ollheim - (art) Schon Hans Süper hatte im vergangenen Jahr mit einem seiner
handverlesen seltenen Auftritte sein Publikum im Ollheimer Dorfsaal
restlos begeistert. Jetzt hatte die Karnevalsagentur Swist Event in
Kooperation mit der KG Olleme Bubbelsbröder zum zweiten Mal eine
Größe des Kölner Karnevals nach Swisttal geholt: Wicky
Junggeburth.
Der 67-jährige Vollblutkarnevalist, der in seiner Karriere die
großen Säle gefüllt hatte, bekannte sich dazu, sich im Ollheimer
Dorfhaus gleich zuhause zu fühlen. Denn in Ollheim wurde er
verstanden in seiner kölschen Mundart und brauchte keine Übersetzung
ins Hochdeutsche wie inzwischen im Kölner Jürzenich. Seine
musikalische und Anekdoten gespickte Zeitreise begann Junggeburth am
Elften im Elften mit „Es war einmal ein treuer Husar“, das das
überwiegend nicht mehr ganz junge Publikum textsicher mit sang. Über
den Besuch von John F. Kennedy in Köln im Jahr 1963, der am Ende
seiner Rede mit „Kölle Alaaf“ die Herzen der Kölner eroberte,
führte er sein Publikum zur Historie der Figur des „Kallendresse“
am Alter Markt, um mit Originaleinspielungen aus den 1960er und 1970er
Jahren wie von „Amadeus Gänsekiel“ Franz Röder „herrliche
Geschichten, die das Leben schrieb“ in Erinnerung zu rufen. Mit
Einspielern gab es ein Wiederhören mit vielen unvergessenen Größen
des Kölner Karnevals wie Horst Muys, Trude Herr, Doof Noss oder dem
Steingass Terzett. „Die Themen lagen op de Strooß, man musste sie
nur aufgreifen“, sagte Junggeburth. Bester Beweis: „Wir sind die
Eingeborenen von Trizonesien“ von Karl Berbuer, das an die drei
Besatzungszonen erinnert. Junggeburth brach eine Lanze für die
„Seele des Kölschen Fastelovend“, Redner im Karneval, die in den
letzten Jahren zunehmend vom Party-Karneval verdrängt werden.
Allerdings hielt er auch „moderne Lieder“ und die „jungen
Wilden“ im Karneval für wichtig: „Die bringen uns die jungen
Leute in den Karneval zurück.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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