Neue "Mitarbeiter"
22 Ziegen arbeiten nun für die Landschaftspflege
Insgesamt 22 Ziegen aus der Region haben auf der Regenwasserversickerungsanlage in der Monsignore-Bollenbach-Straße in Sieglar und in der Raiffeisenstraße in Bergheim vorübergehend ein neues Zuhause gefunden. Dort testet der Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) im Rahmen eines zwei- bis dreiwöchigen Pilotprojektes aktuell, wie die Vierbeiner sich im Rahmen der Landschaftspflege nützlich erweisen könnten.
Ökologische und nachhaltige Pflege
Bekanntermaßen eignen sich Ziegen besonders auf mageren und verbuschten Standorten, da sie dort unerwünschten Bewuchs wie beispielsweise Springkraut erfolgreich wegfressen. Ihren Futterbedarf decken sie überwiegend über verholzte Pflanzen – in erster Linie Sträucher – und bringen so auf natürliche Art und Weise zahlreiche Gehölzer zum Absterben oder fressen Gräser und Kräuter gänzlich auf. Die freilaufenden Landschaftspfleger eignen sich auch deshalb so hervorragend auf den ABT-Flächen, da sie gut mit der Hangneigung der Grundstücke zurechtkommen.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Mit ihren Klauen lockern die Tiere das Gelände auf, was dazu führt, dass Regenwasser deutlich besser versickern kann. Gleichzeitig verursachen sie aufgrund ihres geringen Körpergewichtes nur wenig sogenannte Trittbelastung, was wiederum die Vegetationsnarbe schont. Dies ist umso wichtiger, als dass der ABT darauf setzt, dass sich die ursprünglich angelegten Blühwiesen möglichst artenreich entfalten können. Durch eine kurze, intensive Beweidung durch die beiden Ziegenherden soll die Heterogenität auf den ABT-Arealen gefördert werden.
Probe aufs Exempel
Der Einsatz von Ziegen in der Landschaftspflege blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Alpenraum sind sie beispielsweise nicht von den Hängen wegzudenken. In Troisdorf hingegen ziehen sie die Blicke auf sich und schon an ihrem ersten Tag auf den ABT-Flächen sind zahlreiche schaulustige Bürger – insbesondere Kinder – stehengeblieben und haben das tierische Treiben neugierig bestaunt.
„Stets die Nachhaltigkeit vor Augen, gehen wir auch bei der Landschaftspflege neue Wege und setzen mit den Ziegenherden auf eine umweltschonende und naturnahe Maßnahme gegen den Wildwuchs und für die Versickerungsfähigkeit unserer Böden. Inwieweit sich schließlich das erfüllen wird, was wir uns von unseren ‚tierischen Mitarbeitern‘ erhoffen, bleibt aktuell noch abzuwarten“, so die Vorstands-Vorsitzende des ABT Andrea Vogt und ergänzt: „Wir freuen uns, den Ziegen auf unseren beiden ABT-Flächen einen reich gedeckten Tisch präsentieren zu können und hoffen, dass sie alles auffressen werden.“ Damit sie das auch tun und vor allen Dingen, damit sie nicht krank werden, sollten die Tiere auf keinen Fall von Passanten gefüttert werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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