25 Hektar werden ausgekiest
Abgrabungen sollen ausgeweitet werden
Troisdorf - Zwei Großprojekte stehen für das Gebiet südöstlich vom Eschmarer
See an.
Die Eschmarer Sand-, Kies- und Ausschachtungsgesellschaft (ESKA) sowie
die Firma Franz Limbach, die dort in zwei Gebieten bereits Abgrabungen
in großem Umfang vornehmen, wollen die in den nächsten 20 Jahren
erheblich erweitern.
In den alten Kiesgruben werden allerdings keine Badeseen entstehen,
sie werden genau wie die neuen wieder aufgefüllt und rekultiviert.
Insgesamt geht es bei den neuen Auskiesungen um eine Fläche von über
25 Hektar, auf der Kiessand im Trockenverfahren, also nur bis zwei
Meter oberhalb des höchsten Grundwasserstandes abgebaut werden soll.
Dadurch wird der Grundwasserspiegel nicht beeinträchtigt.
Die Gesamtmenge der oberflächennahen Bodenschätze wird dabei auf
über 2,2 Millionen Kubikmeter geschätzt.
Die Arbeiten für die Abgrabungen sollen in über zehn Abschnitten
vorgenommen werden. Neben einer großen Fläche für
Offenlandgestaltung ist nach der Rekultivierung auch die Nutzung als
Ackerfläche vorgesehen, wie sie jetzt dort schon betrieben wird.
Durch die neuen Abgrabungen soll der Lkw-Verkehr nicht höher werden
als durch die bereits betriebenen Kiesgruben. Das Gebiet liegt nicht
im Natur- oder Landschaftsschutz. Da die Maßnahmen aber Eingriffe in
Naturhaushalt und Landschaftsbild bedeuten, wurden sie jetzt im Beirat
bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises vorgestellt. Notwendig
wurden auch ein landschaftspflegerischer Begleitplan, eine
Umweltverträglichkeitsprüfung sowie ein Artenschutzgutachten. Darin
werden zum Beispiel Konzepte für den Schutz und die Sicherung der
Feldlerchen festgeschrieben, die auf Teilen der Flächen brüten.
Auf eine Frage von Achim Baumgartner (BUND) versicherten Vertreter der
ESKA, dass diese vorgezogenen Arbeiten auf jeden Fall erfolgen sollen,
bevor die Bagger für die Ausgrabungen anrollen. Baumgartner
bezeichnete es allerdings als schlechteste Lösung, die ausgekiesten
Flächen anschließend wieder zu verfüllen. Für sie sollten nach
Ansicht des Naturschützers Anschlüsse zum Grundwasser hergestellt
werden, damit dauerhaft größere Laichgewässer für Wechsel- und
Kreuzkröten hergestellt werden können. Wechselkröten sind laut
Baumgartner in der gesamten Region vom Aussterben bedroht. „Die
sitzen sonst auf dem Trockenen“, betonte er.
Die ESKA betonte jedoch, dass die Behörden die Anlage von solchen
Wasserflächen nicht genehmigen. Daraufhin regte Dr. Michael Pacyna
(Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt) an, die dann möglichen
kleineren Flachgewässer für die Kröten stets mit Wasser
aufzufüllen, falls sie austrocknen sollten.
- Harald Röhrig
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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