"Zerstörung" unter der bunten Oberfläche
Aktionstage „Gewalt gegen Frauen“

Mahnmal gegen Gewalt an Frauen: Diese orangene Bank mit spürbaren Spuren der Zerstörung findet ihren Platz im Stadtteilpark Lahnstraße.  | Foto: Woiciech
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  • Mahnmal gegen Gewalt an Frauen: Diese orangene Bank mit spürbaren Spuren der Zerstörung findet ihren Platz im Stadtteilpark Lahnstraße.
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„Zerstörung“ unter der bunten Oberfläche - Aktionstage „Gewalt gegen Frauen“ wollen alle Generationen erreichen und sensibilisieren

Troisdorf. „Das Übermalen von Brutalität reicht nicht. Die Zerstörung liegt wie eine Textur darunter, aber durch die Farben wird es nicht schöner“, erläutert die Künstlerin Martina Clasen.

Gemeinsam mit Bewohnerinnen des Troisdorfer Frauen- und Kinderschutzhauses gestaltete sie eine der beiden orangenen Bänke, die nun anlässlich der Aktionstage „Gewalt gegen Frauen“ aufgestellt werden.

„Die Verletzungen müssen sichtbar und spürbar sein. Diese jungfräuliche Bank war zu Beginn wie eine frische Beziehung – und dann kam das Grauen.“

Schrauben, Löcher oder ein Herz mit Nägeln – hier werden die Spuren von Gewalt sichtbar.  | Foto: Woiciech
  • Schrauben, Löcher oder ein Herz mit Nägeln – hier werden die Spuren von Gewalt sichtbar.
  • Foto: Woiciech

Nur auf den ersten Blick strahlt die Bank, die am Freitag, 25. November um 10.30 Uhr im Stadtteilpark Lahnstraße zum Einsatz kommt, durch die Farbigkeit eine fröhliche Lebendigkeit aus. Doch auf den zweiten Blick sieht jeder die Spuren, die bei der Bearbeitung dem Objekt zugefügt wurden. Mit Hammer, Säge und auch Feuer ließ man Wut und Ärger an der Bank aus, bevor im Anschluss die Farben die Zerstörung ab- aber nicht verdeckten. „Kann man nicht Gewalt sichtbar machen, so wie die Narben, die die Betroffenen tragen?“ stellte eine der Teilnehmerinnen eine bezeichnende Frage.

Die zweite Bank, die Jugendliche des Kinder- und Jugendzentrums TK3 in Bergheim gestaltet haben, erfährt am Donnerstag, 24. November um 17 Uhr am Elly-Heuss-Knapp-Platz ihre Positionierung. In Anlehnung an die Aktion des letzten Jahres verstehen sich die beiden Bänke als Mahnmale gegen Gewalt. Sie sind auch mit einem QR-Code versehen, der umgehend auf eine Internetseite mit Hilfsangeboten führt.

Der Aktionskreis #orangetroisdorf organisiert bis Mittwoch, 7. Dezember elf Veranstaltungen, darunter mehrere Workshops, die sich speziell an Kinder und Jugendliche wenden, um sie für das Thema zu sensibilisieren. Am Montag, 21. November heißt es von 15 bis 17 Uhr beim Verein SoFa für Mädchen und Jungen von 7 bis 12 Jahren „Your body is your Language“, während von 17 bis 20 Uhr im Kinder- und Jugendzentrum TK 3 der Nachwuchs ab 14 Jahren mit „Liebe ist“ konfrontiert wird.

Ein Selbstverteidigungskurs WenDo für Mädchen ab acht Jahren findet, ebenfalls im TK3, am Mittwoch, 7. Dezember von 16 bis 18 Uhr statt.

Unter dem Motto „Stärken stärken“ gesellt sich am Mittwoch, 23. November von 14.30 bis 16.30 Uhr WingTsun für Mädchen und Frauen im „Haus International“ dazu.

Am Dienstag, 22. November bietet das Frauenzentrum Troisdorf von 15.30 bis 17 Uhr eine Infoveranstaltung rund um K.O.-Tropfen in der Stadtbibliothek an.

Mit Siebdruck geht man am gleichen Tag kreativ gegen Gewalt in der Beratungsstelle „Check it“ von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr vor.

Am Samstag, 26. November gibt es in der Fußgängerzone vormittags die Aktion „Meine Last loswerden“ des Vereins HennaMond.

Diese ist auch Teil des öffentlichen Rundgangs „Haltung zeigen gegen Gewalt“ am 23. November, der um 17 Uhr am Rathausvorplatz startet und über mehrere Stationen, darunter die Ausstellung „Nur Ja heißt Ja“ in der Stadtbibliothek Troisdorf mit einbezieht, zum Fischerplatz führt.

Die Veranstaltungen sind kostenfrei, allerdings sollte man sich zu den Workshops telefonisch anmelden.

Alle Infos mit Details zum Programm unter www.troisdorf.de/de/freizeit-familie/gleichstellungsstelle/gewaltschutz/internationaler-tag-gegen-gewalt-an-frauen-2021/aktionsprogramm-2022

Mahnmal gegen Gewalt an Frauen: Diese orangene Bank mit spürbaren Spuren der Zerstörung findet ihren Platz im Stadtteilpark Lahnstraße.  | Foto: Woiciech
Schrauben, Löcher oder ein Herz mit Nägeln – hier werden die Spuren von Gewalt sichtbar.  | Foto: Woiciech
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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