Mehr Sicherheit am Rotter See
An Wochenenden soll es bald eine Badeaufsicht geben
Troisdorf - Tödliche Badeunfälle, Ruhestörungen durch alkoholisierte Besucher,
hinterlassener Müll – der Rotter See als beliebtes
Naherholungsgebiet hat auch seine Schattenseite. Zuletzt waren binnen
einer Woche zwei junge Männer ertrunken.
Dies nahm die Stadt zum Anlass, sich mit Vertretern der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Wasserwacht des Deutschen
Roten Kreuzes (DRK) an einem runden Tisch zu beraten. Ebenfalls teil
nahmen fachkundige Unternehmer aus Troisdorf.
Das vorläufige Ergebnis gab Bürgermeister Alexander Biber auf einer
anschließenden Pressekonferenz bekannt.
Demnach soll möglichst schon ab Beginn der Ferien an sonnigen
Wochenenden in der Zeit von 10 bis 18 Uhr, (je nach personellen
Möglichkeiten an heißen Tagen auch unter der Woche) eine mobile
Wasserrettungsstation mit Badeaufsicht errichtet werden. Um eine
bessere Übersicht zu gewinnen, wird ein Bereich des Gewässers mit
Bojen eingegrenzt. Eine gehisste Flagge zeigt den Besuchern an, wann
die Rettungsstation besetzt ist. Pro Tag werden dann drei
Rettungsschwimmer der DLRG oder der DRK Wasserwacht vor Ort sein.
Baden nach wie vor auf eigene Gefahr
„Dies ist natürlich kein hundertprozentiger Schutz“, macht Biber
klar. Der gesamte See mit mehreren Halbinseln und rundum Zugang sei
unübersichtlich und das Baden bleibe nach wie vor auf eigene Gefahr.
Das Vorhaben müsse nun noch mit der Bezirksregierung Köln abgestimmt
werden. (Anmerkung der Redaktion: Die Stadt Troisdorf ist zwar
Eigentümer des Sees, verantwortlich für künstliche, vom Grundwasser
gespeiste Gewässer ist jedoch die Obere Wasserbehörde).
Geklärt werden müssten außerdem die Haftungsfragen für den
Badebereich, so Biber. Um auf die Gefahren des Sees und die Regeln
beim Aufenthalt im Naherholungsgebiet aufmerksam zu machen, plant die
Stadt zudem eine neue, übersichtlichere Beschilderung. Auf den
Schildern soll sich auch ein QR-Code befinden, mit dem kostenlos eine
App installiert werden kann. Mittels dieses von einem Troisdorfer
Unternehmen entwickelten Anwendungsprogrammes ist eine direkte
Verbindung zum lokalen Rettungsdienst möglich und entscheidende
Sekunden bei der Alarmierung könnten eingespart werden. Ebenfalls
auch in Planung ist auch der Einsatz einer Rettungsdrohne, mit deren
Hilfe eine untergegangene Person schneller gefunden werden soll.
Kein Alkohol und Glas am See
Ab sofort neu in Kraft getreten ist ein Alkohol- und Glasverbot am
See. Alkoholisierte Randalierer hätten in der Vergangenheit für
Auseinandersetzungen gesorgt, sogar Rettungseinsätze gestört,
begründet die Stadt die neue Verordnung. Auch Badeunfällen durch
Alkoholeinfluss soll so vorgebeugt werden. Zudem müsse der Bauhof
nach Partynächten nicht nur erhebliche Müllberge entsorgen, sondern
auch zahllose Glasscherben aufsammeln, die die Seebesucher gefährden
könnten.
Trotz aller Maßnahmen appelliert Bürgermeister Biber an die
Selbstverantwortung der Besucher. „Der See ist für die
Allgemeinheit da, faire Spielregeln sind wichtig für ein gutes
Miteinander“.
Das Alkohol- und Glasverbot gilt zunächst bis zum 30. September
diesen Jahres. Dann werde man sich wieder zusammensetzen und über
künftige Maßnahmen entscheiden, kündigt Biber an. Eine künftige
gewerbliche Nutzung des Sees sei aber nicht in Planung.
- Heidi Kaiser
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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