Equal pay day
Auch bei der Rente sind Frauen im Nachteil

Präsentation zum Equal Pay Day: Die Gleichstellungsbeauftragten Karin Lapke-Fernholz (l.) und Petra Römer-Westarp. | Foto: Stadt Troisdorf
  • Präsentation zum Equal Pay Day: Die Gleichstellungsbeauftragten Karin Lapke-Fernholz (l.) und Petra Römer-Westarp.
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Troisdorf - (den) Warum bekommen Frauen nur halb so viel Rente wie Männer? Mit
dieser Frage beschäftigen sich am Equal Pay Day die
Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Troisdorf. In einer
Präsentation im Foyer des Rathauses machten sie auf die Ungleichheit
bei den finanziellen Einkünften von Frauen und Männern aufmerksam.
Dass Frauen 53 Prozent weniger Rente haben als Männer, so die
Ergebnisse einer 2017 veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Instituts, ist eine Folge des „Gender Pay
Gap“ (Lohnlücke). 21 Prozent weniger Einkommen als Männer beziehen
Frauen nämlich aktuell im Jahresdurchschnitt.

Die Ursachen sind vielfältig: In manchen Branchen bekommen Frauen
für exakt die gleiche Tätigkeit weniger Gehalt. Häufig arbeiten
Frauen phasenweise in Teilzeit, um den anderen Teil ihrer Zeit der
Familie zu widmen. Sie erledigen den Hauptanteil der Hausarbeit,
kümmern sich um Kinder und sind auch in der Pflege von Angehörigen
aktiv. „Die Zeiten dieser ‚Care-Arbeit‘ werden rentenmäßig
ungenügend berücksichtigt“, so die Gleichstellungsbeauftragten
Petra Römer-Westarp und Karin Lapke-Fernholz. Eine Unterbrechung der
Vollzeittätigkeit führe meistens auch zu einem Knick bei der
Karriere. Wenn es um Führungspositionen geht, ziehen die in Vollzeit
tätigen Männer an den Frauen vorbei.

Auch die Berufswahl, die Frauen träfen, spiele eine Rolle: In
Pflegeberufen sind sie überproportional vertreten. 87 Prozent der
Kräfte in der Krankenpflege seien weiblich, genauso wie 85 Prozent
der Kräfte in der Altenpflege. Die gut bezahlten Jobs in
MINT-Branchen würden demgegenüber zu 75 Prozent von Männern
ausgeübt.

Die Genderforschung sieht eine Ursache in den Rollenzuschreibungen,
die schon kleine Mädchen und Jungen erfahren. In der Spielzeugwerbung
werden Mädchen oft als diejenigen dargestellt, die sich um andere
kümmern, während Jungs als tatkräftig und beruflich aktiv
dargestellt werden. „Im Mai werden wieder Unternehmen mit dem
Goldenen Zaunpfahl bedacht für Werbung, die Frauen in besonderer
Weise diskriminiert“, erklärt Römer-Westarp.

Unter www.goldener-

zaunpfahl.de sind die eingereichten Beispiele aufgeführt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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