Verbraucherberatung startet neu durch
Auch während Corona weiter beraten
Troisdorf - Die Verbraucherberatung musste wegen Corona vom persönlichen
„Kundenkontakt“ abrupt auf ausschließlich telefonischen und
online-Zugang umstellen. Das erforderte sowohl von den Ratsuchenden
als auch vom Team der Beratungsstelle am Kölner Platz eine schnelle
und kreative Anpassung an den „Krisenmodus“.
Wenn Anliegen nicht mehr persönlich, sondern nur noch telefonisch
oder per E-Mail entgegengenommen werden können, war vom Kontakt über
den Austausch zu den drängenden Problemen bis hin zur Bereitstellung
von Vertragsunterlagen und zu Bezahlvorgängen vieles neu zu
organisieren.
„Das haben wir gut geschafft. Unsere Kunden haben ‚ihre‘
Verbraucherberatung trotz Kontaktverbot schnell und dankbar
angenommen“, erklärte der Leiter der Beratungsstelle, Dr.
Konstantin von Normann, bei einem Gespräch mit Bürgermeister
Klaus-Werner Jablonski.
Verbraucherprobleme in der Corona-Krise waren vor allem das Pauschal-
und Individualreiserecht, Fakeshops für Masken, Desinfektionsmittel
oder Küchengeräte, untergeschobene Verträge für Zeitschriften,
Mobilfunk und DSL Verträge, Gewinnspiele oder auch schlechte
Internetverbindungen.
Jetzt wieder persönliche Beratung
„Wir waren im Mai mit über 200 Anfragen per Telefon und E-Mail
weiter mit Ratsuchenden in regem Austausch und Kontakt. Dabei hat sich
gezeigt, dass gerade in unsicheren Zeiten der Schutz vor
Übervorteilung durch unseriöse Geschäftspraktiken besonders gefragt
ist“, erklärte von Normann und weiter: „Mit der Wiederaufnahme
der persönlichen Beratung haben wir vor allem die Zielgruppen im
Blick, die während der Kontaktverbote mit den telefonischen und
Onlineangeboten nicht gut zurechtgekommen sind. Sei es, weil sie ihre
Anliegen wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht schriftlich
formulieren konnten oder Unterstützung beim Zusammenstellen
notwendiger Vertragsunterlagen brauchten. Aber auch diejenigen, die
mangels technischer Ausstattung oder Versiertheit keine Dokumente
scannen oder mailen konnten, werden wir zunächst besonders
unterstützen. Auch werden wir in der persönlichen Beratung vorrangig
Anliegen bearbeiten, die besonders komplex oder eilbedürftig sind und
konkreten Fristen unterliegen. Nicht zuletzt haben natürlich all jene
Anfragen Priorität, bei denen existenzielle Probleme drohen: vom
Verlust der Wohnung über drohende Zwangsmaßnahmen, weil wegen
Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit in der Krise nun die
Haushaltsfinanzen in Schieflage geraten“.
Aktuell sind die persönlichen Termine schnell ausgebucht und die
Beratungsstelle hat bei den schriftlichen Rechtsvertretungen schon
wieder etwa 95% des Vorjahresniveaus erreicht. Parallel wird das Team
weiterhin telefonisch und über online-Kanäle ansprechbar sein und
Erstberatung anbieten, um Probleme direkt und schnell zu lösen. Alle
kundenorientierten neuen Ansätze, die sich in Zeiten des Lockdowns
bewährt haben, sollen auch in der nun anstehenden Phase der Öffnung
für persönliche Beratungsgespräche nach Termin weiterhin zur
Verfügung stehen.
„Wir freuen uns, dass die Stadt den Finanzierungsvertrag für die
Beratungsstelle in Troisdorf bis Ende 2024 verlängert hat und das
Team der Beratungsstelle durch eine Aufstockung um eine halbe Stelle
in der allgemeinen Verbraucherberatung ab 1. Juli eine deutliche
Verstärkung erhalten wird“, erklärte von Normann.
Die Beratungsstelle Troisdorf, Kölner Platz 2, erreicht man unter
02241-1495302, Mail an: troisdorf@verbraucherzentrale.nrw. Infos auf
www.verbraucherzentrale.nrw.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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