Wettkämpfe in Afrika
Bereits in 126 Ländern am Start gewesen
Troisdorf -
(den) Drei ostafrikanische Länder (Seychellen, Komoren, Ruanda)
standen jüngst auf dem Reiseprogramm des Troisdorfers Hanno Rheineck.
Der Läufer vom 1. FC Spich hatte die 29-Tage-Reise ein halbes Jahr
lang wieder alleine geplant und organisiert.
Zunächst ging es auf die Seychellen. Dort fand ein internationaler
Straßenlauf statt. Rheineck, der zuvor fünf Kilometer in Bonn in
genau 32 Minuten gelaufen war, brauchte dieses Mal 40:28 Minuten.
„Das war nicht gut“, meinte der Troisdorfer, „aber man muss die
erschwerten Bedingungen berücksichtigen.“ So war die Strecke
profiliert, es herrschten 30 Grad und insbesondere 78 Prozent
Luftfeuchtigkeit. Trotzdem kam der Spicher in der Klasse M 50 plus auf
den dritten Rang - und war mit 76 der Älteste.
Das nächste Ziel lockte schon: Die nahezu unbekannten Komoren, ein
weiterer Inselstaat im Indischen Ozean mit nur 4.000 Touristen im
Jahr. Bei seinem Vorjahresstart auf Madagaskar hatte der Troisdorfer
Athlet dieses Landes kennengelernt.
Der Archipel der Komoren (auch Parfum- oder Mondinseln genannt)
besteht aus drei Hauptinseln mit 900.000 Einwohnern: ein islamisches,
sehr armes Land. An einem Abend wurde Rheineck vom Präsidenten des
Leichtathletikverbandes Hilmy Aboud Said zu einem Essen mit 14
Personen eingeladen - und alles ohne Besteck.
Nach ausgiebigen Rundfahrten auf der größten Insel Grande Comore
nahm der Weltenbummler an einem 3.000-Meter-Lauf in der Hauptstadt
Moroni teil. „21:29 Minuten sind keine gute Zeit“, weiß der
Sportler selbstkritisch, aber immerhin konnte der frühere Sprinter
noch einige jüngere Läufer im Finish hinter sich lassen.
Nach zwei Wochen auf den Komoren ging es zur Zwischenlandung nach
Kenia. Der Binnenstaat war das letzte Reiseziel. In der Hauptstadt
Kigali fand der traditionelle „Kigali Peace Marathon“ mit
insgesamt 4.000 Läufern aus 55 Nationen statt. Start und Ziel war das
Amahoro-Nationalstadion. Rheineck beteiligte sich trotz erheblicher
Magenverstimmung am zehn-Kilometer-Lauf. „Ruanda heißt auch ‚Land
der 1.000 Hügel‘ und ich hatte das Gefühl, die waren auch alle auf
der anspruchsvollen Strecke vorhanden“, erzählt der
Seniorensportler. „Ich wunderte mich über so viel Militär und
Polizei, aber der Grund war schnell klar: die First Lady von Ruanda,
Jeannette Kagame, Gattin des Staatspräsidenten Paul Kagame, war mit
im ‚Run for Peace‘“. Nach dem Besuch des Kigali Genocide
Memorial, 25 Jahre nach dem Völkermord, trat der Troisdorfer die
Heimreise an.
Hanno Rheineck hat nun 138 Länder der Erde besucht, davon 126 in
Verbindung mit einem Wettkampf. In Afrika ist er jetzt in 23 Ländern
gestartet. „Ich reise ‚laufend‘ durch die Welt, aber Laufen ist
ja viel mehr, als sich mit anderen zu messen“, resümiert der
76-Jährige. „Es bietet die wunderbare Möglichkeit, Länder und
Menschen der ganzen Welt kennenzulernen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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