Ganz neue Fußballerfahrung
Blind und orientierungslos

Wo war denn noch das Vereinsheim? Die Orientierung ist futsch. Die Finger zeigen in verschiedene Richtungen. | Foto: uzk
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  • Wo war denn noch das Vereinsheim? Die Orientierung ist futsch. Die Finger zeigen in verschiedene Richtungen.
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Troisdorf - (uzk) „Oh man ist das schwer“, stellte der eine oder andere
Nachwuchsfußballer des FC Flying Albatros schon nach den ersten
Trainingseinheiten fest.

Die jungen Kicker erlebten auf dem Platz, wie es ist, ohne jedes
Sehvermögen Fußball zu spielen. Zu dieser Sporterfahrung hatte die
Initiative Stollenhelden vom Nachwuchsfußballprogramm der Deutschen
Telekom in Kooperation mit dem Deutschen Behindertensportverband und
der Sepp-Herberger-Stiftung eingeladen.

Andreas Pauls und der blinde Fußballspieler Daniel Hoß, beide vom
PSV Köln, machten die Nachwuchsspieler mit den Besonderheiten des
Blindenfußball vertraut.

Gespielt wird auf Feldern die 40 x 20 m groß sind. Die Tore haben die
Größe von Hockeytoren. Die Mannschaften bestehen aus vier blinden
Feldspielern und einem Torwart der sehen kann. Der Ball ist kleiner
als üblich und steckt voller Rasseln. Zusätzlich gibt es hinter dem
Tor einen Guide, der ebenfalls sehen kann, er dirigiert die Spieler.

Mit Spezialbrillen, die keine Sicht zulassen, ging es auf den Platz.
Aufgestellt in einer Reihe gab es Klopfzeichen zum Richtungswechsel.

Dann Übernahm Daniel Hoß und dirigierte die Spieler wie das sonst
der Guide macht. „Ein Schritt vor, zwei Schritte nach Rechts, halbe
Drehung“, waren die ersten langsamen Kommandos. Danach erhöhte er
das Tempo der Anweisungen und es war enorme Konzentration gefragt.
Schon nach kurzer Zeit hatten die meisten der Jungkicker die
Orientierung verloren. „Wo ist denn jetzt das Vereinsheim?“,
wollte Andreas Pauls wissen. Fast alle Finger zeigten in verschiedene
Richtungen. Bei der nächsten Übung mussten die Spieler den Ball
führen. Statt zu dribbeln wird der Ball gepaddelt. Das heißt, er
wird ganz eng zwischen den Beinen geführt.

Ohne das sogenannte „blinde Vertrauen“ zum Guide und zu den
Mitspielern sowie eine hohe Konzentration würde der Blindenfußball
nicht funktionieren. Das konnten die jungen Kicker beim
abschließenden Spiel feststellen.

Wie alle fanden, eine beeindruckende Erfahrung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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